Giuseppe Salvadori, Jahrgang 1787, war Architekt und Ingenieur und der erfolgreichste Schüler von Giovanni Antonio Selva, dem bedeutendsten Architekten des venezianischen Klassizismus. Bereits im Alter von 12 Jahren entwarf er, wie Zorzi berichtet, einen Triumphbogen mit Insignien des Kaisers Napoleon anläßlich der Einsetzung eines neuen Pfarrers für die Pfarrei von Sant' Agostin.
1817 wurde er Ingegnere d'ufficio
und wenig später capo dell'Ufficio municipale
. Im selben Jahr hatte Salvadori ein in ganz klassizistischer Manier gehaltenes neues Friedhofsprojekt ausgearbeitet, das allerdings, wie auch die Überarbeitung aus dem Jahre 1833, nicht umgesetzt wurde. 1822 wurde auf Initiative Salvadoris der Arco Lando in den Giardini aufgerichtet. Seine Projekte für die Ponte dell'Accademia von 1823 und 1838 fanden keine Umsetzung. Er errichtete die Brücken Ponte della Veneta Marina (1823), jene beim Palazzo Donà an den Fondamente Nuove (1827), und auch die ponte del teatro di San Benedetto sowie 1826 die Brücken des Ghetto. Als Leiter des Ufficio Tecnico konnte er sogar Asphalt als Belag der Calli durchsetzen. Salvadoris Schlachthof bei San Giobbe, entstanden ab 1834, zeigt noch klar den Einfluß Selvas. Nicht realisiert wurde hingegen sein Projekt für einen überdachten Markt beim Rialto aus dem Jahre 1838.
Giuseppe Salvadori zeichnete im vierten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts auch für zahlreiche Umbauten von Klöstern verantwortlich, darunter die Konversion des Dominikanerklosters von SS. Giovanni e Paolo und der Scuola Grande di San Marco in ein Krankenhaus sowie die Einrichtung der Militärverwaltung in S. Stefano u.a., und genehmigte Abbrüche von Kirchen wie San Giacomo alla Giudecca im Jahre 1823.
Das Todesjahr Salvadoris ist nicht überliefert.