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werk, ein Umstand, der der Halle am
Dogenpalast jenes kräftige, fast schwerfällige Ansehen verleiht, welches, heinahe an Unbeholfenheit grenzend, Merkmal eines ersten Versuchs in einer neuen Decorationsweise ist und dessen Wirkung eben nur bei einem öffentlichen Gebäude unschädlich war. Wo wir dieser Decorationsweise später begegnen, sind meist die Säulen höher, als das darauf ruhende Maasswerk. Beim
Pal. Sagredo z. B. ist das Maasswerk ungefähr Dreiviertel so hoch als die Säulen.
An dem bereits Seite
67 und Seite
152 erwähnten
Palazzo dei Mori hat die obere Etage einen sechstheiligen Portego und 2 Eckfenster, welche augenscheinlich ziemlich gleichzeitig mit jener Halle des Dogenpalastes entstanden sind. Der Portego ist sechstheilig, die beiden Endöffnungen desselben aber sind nicht gleich den übrigen durch Säulen begrenzt, sondern durch Pfeiler, an welche sich Halbsäulen nach den Mittelöffnungen zu anlegen, eine Unregelmässigkeit, welche man ziemlich häufig findet. Durch diese Zusammenstellung einer Halbsäule mit einem Pilaster ist natürlich die Aufstandsfläche des gemeinschaftlichen Capitäls dieser beiden Träger bei weitem breiter geworden, als die der drei mittleren alleinstehenden Säulen.
Beim Dogenpalast gibt es, wie schon erwähnt, ähnliche Stellen, dort ist die Halbsäule nach vorn gekehrt und zu beiden Seiten durch Pilaster verstärkt, welche frei im Bogenlichten stehen und lothrechte Aufsätze haben, die sich an den Bogen todt laufen, so dass die Eintheilung der Bogen durchaus nicht gestört wird. Dort beim Dogenpalaste war eine Verstärkung durch die innern Mauern geboten, und die Pilaster sind, wie schon oben näher angeführt, wahrscheinlich später eingesetzt. Was hier diese Unregelmässigkeit veranlasst hat, ist kaum abzusehen, wenn sie nicht blos aus Rücksicht auf das Untergeschoss oder aus dem Umstande hervorgegangen ist, dass der davor liegende Balkon blos die vier mittelsten Oeffnungen des Portego umfasst und die Säulenstellung nicht über den Balkon verlängert werden soll. Die beiden sich auf das verbreiterte Capitäl stützenden Bogen sind so viel auseinandergerückt, als das Capitäl breiter ist wie die andern, dadurch ist auch der darüber ruhende Kreis mit seinem Vierblatt in die Länge gezogen, eine Unregelmässigkeit, welche die Wirkung des Portego bedeutend beeinträchtigt. Die Consolen des Balkons stehen nicht unter den Säulen des obern Portego, sondern über denen des dreitheiligen untern, während die Geländereintheilung den oberen Säulen entspricht. Das Geländer ist ganz in der gewöhnlichen Weise in Form einer Arkade gestaltet und auf den Pfeilerchen stehen theils Löwen, theils Köpfe; die dreieckigen Zwickel des obern Maasswerks sind ebenso aus-