Die gotische, einschiffige Nonnenkirche befindet sich im Nordosten der Stadt. Das zugehörige Kloster wurde 1388 von der Familie Venier gegründet, nachdem, so die Tradition, Antonia Venier der heilige Ludwig von Toulouse (Sant'Alvise) erschienen war. Noch heute wird der Konvent von Nonnen bewohnt.
Mit den Fassaden der großen Bettelordenskirchen der Frari und Zanipolo, aber auch der nahegelegenen Madonna dell'Orto hat die lediglich von einer kleinen Rose und einem Portal durchbrochene, von sechs Lisenen gegliederte und heute backsteinsichtige Fassade a capanna, bedingt durch das Fehlen von Seitenschiffen, nichts gemein.
Über dem Eingang befindet sich im Inneren eine breite, einfach gestaltete Nonnen-Empore aus dem 15. Jh. (ein sogenannter barco, der bedeutendste befindet sich in San Michele in Isola). Die Innenausstattung stammt großteils aus dem 17. Jh. Das Fresko, welches die gesamte Decke des Kirchenschiffs einnimmt, stammt vermutlich von Pietro Antonio Torri und Pietro Ricchi und wurde nach 1674 geschaffen. Auf den von Säulen nach Vorbild Berninis getragenen Gesimsen der barocken Scheinarchitektur befinden sich Heilige; in 'Schlußstein' eines gemalten Kreuzrippengewölbes die Figur Gottvaters.
Unter der malerischen Innenausstattung ragen drei um 1738-1740 entstandene Gemälde von Tiepolo heraus: Aufstieg zum Kalvarienberg, Geißelung und Dornenkrönung.
Der schöne Campanile stammt aus dem 14. Jh.
Caputo, Gianmatteo, Galifi, Irene, Pietropolli, Anna (ed.): Le chiese di Venezia : i luoghi di culto della città e delle sue isole, Padova 2002, p. 74
http://www.artonline.it/opera.asp?IDOpera=435