Geschichte der Architektur und Bildhauerei in Venedig 170 172

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Tabernakeln befindet sich über dem Eingang zur Capelle Coma (b in Vis. 53) und auch an der Langseite sind statt der Strebepfeiler Lisenen angesetzt, worin vielleicht, sowie in dem sehr raschen Bau die Ursache zu suchen ist, dass die Mauern und Gewölbe trotz der vielen Anker voller Risse und Senkungen sind. Auf die aus dem 14. Jahrhundert stammenden Theile der Kirche kommen wir später zurück.
Die Kirche Sa. Trinita, in welche 1200 der Leichnam des! heiligen Anastasius geschafft wurde, und welche damals dem deutschen Herrenorden gehörte, wurde später wegen des Baues von S. Maria della Salute zum grössten Theil abgebrochen.
San Paternian bietet nichts besonders Interessantes. Der Fondacho dei Tedeschi brannte 1506 ab und wir wissen von dem alten, in den ersten Jahren des 13. Jahrhunderts daselbst errichteten Gebäude nichts weiter, als dass es ohngefähr die Grundgestalt des jetzigen hatte, und gleich diesem etwas über 200 Zimmer zählte.
Von der 1222 erbauten Kirche Sa. Maddalena ist ausser dem Campanile nichts mehr erhalten; sie wurde um die Mitte des vorigen Jahrhunderts von Temanza ganz neu aufgebaut.
S. Giovanni e Paolo. Diese Kirche, welche in ihrer Anlage sehr viel ähnliches von S. Maria gloriosa hat, ist, wie schon S. 121 erwähnt, kurz nach 1234 begonnen. Der Bau scheint allerdings sehr langsam von Statten gegangen zu sein, war aber doch 1253 schon soweit gediehen, dass der Gründer Jacobo Tiepolo darin begraben werden konnte. Doch scheint man mehr am Kloster als an der Kirche selbst gearbeitet zu haben. Vielleicht auch wurde der Bau dadurch sehr verzögert, dass der Dominikanerorden 1311 den Bau des Klosters S. Domenico begann und so zu gleicher Zeit an zwei grösseren Bauten arbeiten liess, wodurch natürlich eine Zersplitterung der Geldkräfte herbeigeführt werden musste, bis endlich im Jahr 1390 durch ein Vermächtniss des Nicolo Lion im Belauf von 10,000 Ducaten wieder Mittel hinzukamen, um an der Vollendung des Gebäudes weiter zu arbeiten. Im Jahr 1430 wurden diese Arbeiten beendet, auf deren Ergebniss wir später zurückkommen müssen; hier kann nur von den Theilen desselben die Rede sein, die dem dreizehnten Jahrhundert angehören, zunächst also vom Grundriss; derselbe bildet, wie der von S. Maria gloriosa, ein lateinisches Kreuz mit dreischiffigem Stamm. Die ganze Kirche ist 290 Fuss lang, 125 F. in den Kreuzarmen breit und 108 F. hoch im Mittel- und Querschiff. Vom Hauptportal bis zur Vierung sind fünf Joche, das Querschiff hat zu jeder Seite zwei Joche und ist gerade geschlossen, hat aber ostwärts Seitencapellen. Der Chorbau ist sehr lang und an der Ostseite des Querschiffs legen sich ehenfalls Chor-

 

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