Palazzo Zenobio

 


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Allgemeine Bemerkungen:

Bauzeit:1690-1700
Architekt:Antonio Gaspari
Adresse:Dorsoduro 2597
Nutzung:Collegio Armeno 'Moorat Raphael'
Auf Gesamtkarte:lokalisieren

Beschreibung:

Der Palazzo wurde von der neuadligen Familie Zenobio erbaut, nachdem sie den gotischen Vorgängerpalast der Morosini erworben hatten. Die Zenobio gehörten im 18. Jahrhundert zu den reichsten case der Republik; ihre Dienerschaft umfaßte im Jahre 1761 36 Personen. Die breite Fassade zum Rio ist relativ schmucklos, auffallend sind die vergleichsweise niedrigen Geschoßhöhen. Auf Ansichten des 18. Jahrhunderts ist ein heute nicht mehr existierendes großes Steinwappen über dem Tympanon der zentralen Loggia erkennbar. Der Grundriß ist U-förmig mit schmalen Flügeln an der Hofseite. Gaspari verkürzte den bestehenden portego und öffnete ihn vermittels einer serliana zu einem querrechteckigen Ballsaal, welcher das erste und das zweite Obergeschoß einnimmt. Über der serliana ist eine Orchesterempore angeordnet - ein Element, das sich in den anderen bedeutenden Ballsälen venezianischer Paläste, nämlich im Palazzo Labia und in der Ca'Rezzonico, nicht findet. Zwei quadratische Lichthöfe befinden sich hinter den ersten Räumen rechts und links des Ballsaales. Der Zugang zu den Stockwerken geht über eine kleine quadratische Treppenanlage im linken Flügel, die auch an den dortigen Lichthof angeschlossen ist.
Unter den Kunstwerken im Palazzo Zenobio ist insbesondere das illusionistische Deckenfresko von Louis (Lodovico) Dorigny im Ballsaal hervorzuheben. Die Wandgemälde von Luca Carlevariis sowie die Deckenfresken von Lazzarini im 'portego' sind ebenfalls von hoher Qualität. Weitere Allegorien stammen von Gaspare Diziani. Im Gegensatz zu den Repräsentationsräumen am Kanal ist in den hofseitigen Enfiladen kaum Dekoration vorzufinden. Im zweiten Obergeschoß soll sich noch ein Rokoko-Alkoven befinden. Zwei Antonio Balestra zugeschriebene Deckengemälde im zweiten Stock sind allerdings kürzlich "verschwunden".
Hinter dem Palazzo schließt sich eine große Gartenanlage an. Die Bibliothek mit Teilen der Innenausstattung ist noch erhalten. Zeitweise wird der Palazzo von den Biennalen genutzt, wobei sich die Banalität der ungeschlachten Erzeugnisse zeitgenössischer "Künstler" oftmals in besonders unangenehmer Weise zu erkennen gibt.

Weitere Bilder:

zentrales Deckenfresko des Ballsaales von Louis Dorigny
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Ein Deckenfresko im rechten Flügel
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Der Innenhof des Palazzo Zenobio. Zustand 2003
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Literatur

Bassi (1976) pp. 37, 57, 63, 190, 273, 284, 293, 326s, 348-353
Lauritzen/Zielcke (1979) pp. 237-239
Pavanello, Giuseppe: Schedule settecentesce: Da Tiepolo a Canova, in: Arte in Friuli 18.1999, (pp. 53-114), p. 67s

externe Verweise

Dank

Renzo Scarpa


 

© 1999-2007 J.-Ch. Rößler

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