Palazzo Mocenigo a San Stae

 


Venedig: Palazzo Mocenigo a San Stae - 20 kB


Allgemeine Bemerkungen:

Bauzeit:16. Jh.
Adresse:Santa Croce 1990,1992
Nutzung:Museum
Auf Gesamtkarte:lokalisieren

Beschreibung:

Architektonisch gehört der Palast zu einer Gruppe ähnlicher Gebäude des 16. Jahrhunderts, zu der der Palazzo Bellavite Baffo und der Palazzo Bonomo Albrizzi a San Apollinare zählen. Dies gilt hier vor allem in Bezug auf die Wasserfassade. Anders als bei den vorgenannten Palästen ist hier jedoch ein weiterer, auf den ersten piano nobile beschränkter Flügel angebaut, der entlang der Gasse den Formenapparat des Hauptgebäudes übernimmt, an der Wasserseite zum Rio de San Staè jedoch sparsamer gehalten ist. Es handelt sich vermutlich um eine unter Alvise I Mocenigo, dem Statthalter in Dalamatien, ausgeführte Erweiterung. Ein zusätzlicher Lichthof versorgt den Komplex in diesem Teil. Für 1675 ist ein Umbau dokumentiert.
Im Inneren hat sich das Dekor sowie die Einrichtung aus dem Settecento erhalten. Der letzte Nachkomme der Mocenigo von San Staè, Alvise Nicolò, vererbte den Palast 1945 der Stadt, die ein Museum einrichtete. Die Mocenigo von San Staè waren der zweite große Zweig der Familie; der andere wohnte bei San Samuele und starb ebenfalls erst im 20. Jahrhundert aus. Der portego mit großem Eingangsportal (gesprengter Giebel; Wappen der Mocenigo) besitzt neben der bemalten Balkendecke "alla sansovina" einen umlaufenden Fries mit Portraits und Charakterisierungen von Familienmitgliedern sowie Einzelportraits im Stile Louis Seize an den Wänden. Öffentlich zugänglich ist nur die Enfilade an der Wasserseite; die Seite zur Calle ist war von Anfang an vollständig "ammezziert". Im Speisezimmer und im grünen Salotto sind Deckenfresken von Giovanni Antonio Canal erhalten geblieben, welche 1787 anläßlich der Hochzeit von Alvise Mocenigo, einem Neffen des Dogen Alvise IV, und Laura Corner geschaffen wurden. Zwei weitere Deckenfresken stammen von Jacopo Guarana. Im Roten Salon befindet sich in einer vergoldeten Rokokorahmung aus der Werkstatt von Corradini ein Portrait des Giulio Contarini vom Zweig San Benedetto, mit dem die Mocenigo durch Heirat verbunden waren (siehe Palazzo Contarini a S. Beneto). Bemerkenswert ist auch das halbhohe Schlafzimmer in der Südwestecke des Palasts mit originalem Bett und Betstuhl. Das Deckenfresko in einer Quadratur von Giovan Antonio Zanetti stamt von Giovanni Scagiaro.
Das Museum besitzt ferner eine bedeutende Sammlung an Kleidung und anderen Textilien des 18. Jahrhunderts, die in den entsprechenden Räumlichkeiten dargeboten werden. Durch die vorhandene, wenn auch bisweilen etwas stark restaurierte Originaleinrichtung besitzt der Palazzo Mocenigo im Gegensatz zur Ca'Rezzonico ein hohes Maß an Authentizität und lohnt in jedem Falle einen Besuch. Eine Besichtigung des piano nobile ist von 10-16 Uhr (Nov.-März), ansonsten von 10-17 Uhr möglich. Der zweite piano nobile, in dem sich ebenfalls Dekorationen des späten Settecento erhalten haben, ist nicht öffentlich zugänglich.

Weitere Bilder:

Deckenfresko von G.A. Canal im Roten Salon
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Portal zum portego des Obergeschosses mit Wappen der Mocenigo
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Ähnliche/verwandte Gebäude

Literatur

Bassi (1976) pp. 330-445
Zampetti, Pietro: Il Palazzo Mocenigo di San Stae donato alla città, in: Arte Veneta VIII.1954, pp. 330-333

externe Verweise


 

© 1999-2007 J.-Ch. Rößler

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