San Staè

 


San Staè

Beschreibung

Die im Sestiere von Santa Croce gelegene, dem Hl. Eustachius (venezianisch Staè) geweihte Kirche wird 1127 erstmals erwähnt. Die Orientierung der Fassade zum Canal Grande, mit dem die Kirche vermittels eines vorgelagerten Platzes verbunden ist, besteht allerdings erst seit dem späten 17. Jahrhundert. Ab 1678 wurde die Kirche nach Entwurf von Giovanni Grassi neu errichtet. 1709 wurde, finanziert durch den Nachlaß des Dogen Alvise II Mocenigo, dessen Palast nur wenige Meter von der Kirche entfernt steht und der in San Staè begraben ist, ein Wettbewerb ausgelobt, um einen Entwurf für die Fassade zu gewinnen. Domenico Rossi gewann die Auslobung mit einem - wie bei anderen Kirchenbauten des Barock in Venedig - an Palladios Sakralbauten orientierten Entwurf mit vier korinthischen Blendsäulen auf hohen Piedestalen. Für die reiche plastische Dekoration des Portals und in Spiegeln zeichnete unter anderem Giuseppe Bernardi, genannt Torretto, der Lehrer Canovas, verantwortlich.
Der Innenraum der Saalkirche besitzt je drei Kapellen an den Seiten. Den künstlerischen Höhepunkt bildet ein Gemäldezyklus im Presbyterium aus den Zwanziger Jahren des 18. Jh., der neben dem Martyrium des Hl. Bartholomäus des jungen Giambattista Tiepolo weitere Werke von Gregorio Lazzarini, Giambattista Pittoni, Sebastiano Ricci und Giambattista Piazzetta umfaßt.

Links an die Kirche schließt die ebenfalls im 18. Jh. errichtete Scuola dei Battioro e Tiraoro, der Versammlungsbau der gleichnamigen Zunft, an.

Literatur

Bassi, Elena: Architettura del Sei- e Settecento a Venezia, Napoli 1962, p. 216
Rossi, Paola: Su alcune sculture settecentesche della chiesa di San Staè, in: Arte veneta 41.1987, pp. 204-209

 

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