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Sclavonier zu stellen, die Kroatien und Dalmatien inne hatten und sich über Istrien einen Weg nach Byzanz bahnen wollten.
In Folge der von ihm gestellten Bedingungen empfing er 997 im Namen Venedigs zu
Polo die Huldigung aller dieser Städte mit Ausnahme von
Curzola und
Lezina, die sich mit den Narentinern verbanden und mit ihnen unterworfen wurden, sendete dann in jede dieser Städte einen Statthalter mit dem Titel
Podestà und nahm endlich, vom Volk aufgefordert, den Titel „Herzog von Venedig und Dalmatien" an.
Ihm dankte man die Erbauung und Wiederherstellung vieler öffentlicher Gebäude, namentlich auf Eraclea und Grado, aus seinen eignen Mitteln. Er führte durch die Verehelichung seines ältesten Sohnes und Mitregenten mit der Nichte der beiden Kaiser von Constantinopel eine noch innigere Verbindung mit dem Oriente herbei und erwirkte bei Gelegenheit des Besuchs
Ottos III.1)
am Grabe des
S. Markus die Lossprechung von dem an das abendländische Kaiserthum zahlbaren, obgleich geringen Tribute.
Sein ältester Sohn starb leider an der Pest. Er selbst folgte ihm 1006.
Sein zweiter Sohn
Otto, der Pathe
Ottos III., wurde zum Dogen gewählt und trat ganz in die Fusstapfen seines Vaters. Er verehelichte sich mit einer Schwester des heiligen Stephan von Ungarn und sein Bruder war Patriarch von Grado.
Unter den
Orseoli wurde sehr viel gebaut. So wurden, wie schon oben erwähnt, umfängliche Restaurationen der Kathedrale von Torcello im Jahre 1008 ausgeführt.
Im Jahre 999 wird der Dom von Murano zuerst erwähnt, im Jahre 1011 die Kirche
S. Fosca auf Torcello.
Im Jahre 1013 wurde die Kirche
S. Giacomo di Rialto restaurirt.
Orseolo II. reparirte und verschönerte den Dogenpalast. Unter den Regierungen der beiden
Orseoli, wo die Republik innere Ruhe genoss, erhoben sich auch viele Privatpaläste.
Aber auch
Otto konnte einem gewaltsamen Sturze nicht entgehen. 1026 wurde er durch
Demenigo Flabenigo gestürzt. Zwar hatte dieser noch manchen Kampf mit den Häuptern andrer Parteien und namentlich mit den Brüdern
Ottos auszuhalten, gelangte aber doch endlich zur Dogenwürde.
1) Dieser wohnte im Kloster
S. Servolo, woraus auf das Alter dieses Klosters zu schliessen ist.