Geschichte der Architektur und Bildhauerei in Venedig 284 286

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im Arsenal fertig ausgerüstet werden konnten, sondern leer bis Malamocco transportirt werden mussten.
Die Hauptbauten jener Zeit, namentlich so weit sie sich als Werke aus den Schulen der Buon und Masegne markiren, haben wir durchgegangen. Hier folgen nun noch einige Nachrichten zur Ergänzung jener Angaben etc.
Im Jahre 1428 kaufte der Senat den einen Palast Giustiniani für 6500 Ducaten, um ihn dem Gonzaga zu schenken.
1429   den 6. März brach Feuer in der Markuskirche aus, wobei ein grosser Theil des Bleidaches abschmolz.
1430   wurde die Kapelle de' Mascoli in S. Marco mit Mosaiken von der Hand des Michiele Giambono (vielleicht Mich. Gian-Bono?) ausgeschmückt.
1430 war die Lagune merkwürdiger Weise so stark zugefroren, dass man auf dem Eise mit Wagen fahren konnte, diese Eisdecke erstreckte sich von Malamocco bis Forcello.
Das 1437 gefertigte Grabmal des heilig gesprochsnen Pacifico Buon (vielleicht ein Verwandter unserer Künstler) in der Kirche Frari (bei 17 Fig. 53) wird in der Regel von den Italienern unterschätzt, von den Venedig besuchenden Deutschen sehr leicht überschätzt; zu beiden) ist die Ursache besonders in dem Umstände zu suchen, dass es in deutscher Weise den gothischen Styl befolgt. Die Vorderseite des Sarkophags ist in zwei Felder getheilt, deren Reliefs die Auferstehung Christi und dessen Niedersteigen zur Hölle darstellen. Die Mildthätigkeit, Religion und Glaube stehen zwischen diesen Feldern und an den Ecken des Sarkophags. An den Seiten stehen noch Gerechtigkeit und Mässigung. Im Bogenfeld ist die Taufe des Erlösers, im Giebelfeld eine Madonna. Wohl ist nun nicht zu leugnen, dass der architectonische Theil fast zu reich ornamentirt ist und daher in mancher Beziehung beeinträchtigend auf die Wirkung des Basreliefs drückt, auch sind manche der Ornamente nicht recht im organischen Zusammenhang, ja sogar nicht recht constructiv entworfen; dafür aber ist die Nüchternheit der italienisch-gothischen Arbeiten ähnlicher Anordnung gänzlich vermieden. Der Totaleindruck des Ganzen ist nicht unangenehm ; erst bei längerer Betrachtung wird dem Beschauer das Uebermaass architectonischer Ornamentik und die allerdings stellenweis sehr mangelhafte Technik bemerkbar, so dass man sich allerdings zuletzt mit einem an Ekel grenzenden Gefühl von Uebersättigung wegwendet und erst bei wiederholtem Besuch und ganz vorurteilsfreier Betrachtung zu der Ueberzeugung gelangt, dass dieses Grabmal denn doch so ganz schlecht nicht sei. Namentlich zeigen die Figuren bei vielen allerdings an das Lächerliche grenzenden Verstössen gegen

 

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