S. 267
Ausgussröhre für das Regenwasser auf den Schultern tragen und in einer Art Nische stehen, die durch einen Spitzbogen mit Nasen geschlossen ist, über dem ein Sims wagerecht hinläuft, welcher da, wo er an den Bogen der Lünette trifft, demselben ein Stück aufwärts folgt, dann aber, noch steiler aufsteigend, eine Eselsrückenschneppe bildet, auf deren Spitze ein Blätterknauf steht, der das achteckige Postament einer Figur trägt; das wagerechte Stück dieses Simses zwischen je zwei Lünetten bildet den Untersatz für ein Tabernakel. Jedes solcher Tabernakel besteht aus vier Säulen, durch Spitzbogen mit Nasen verbunden; die Nasen selbst sind durchbrochen und alle vier Seiten des Tabernakels sind offen, so dass die darin stehende Figur von allen Seiten frei steht; auf dem so gebildeten Bilderhause liegt eine Deckplatte, deren Kanten in ächt venetianisch-gothischer Weise profilirt sind; in den Zwickeln zwischen dem so entstandenen Hauptsims und den Spitzbogen sitzen, von einem Knopfe ausgehend, die ziemlich lebhaft bewegten Spitzblätter; auf der Deckplatte ruht ein ziemlich spitzer, achteckiger, undurchbrochener Helm mit Blei bezogen; vor jeder seiner acht Seiten steht ein geschwungener Giebel, unten im stumpfen Spitzbogen durchbrochen, mit Kriechblutnen besetzt, durch ganz schwache Vialeben flankirt und durch eine Kugel auf schwachem Stabe bekrönt; auch die Vorderseite dieser Giebel ist mit Doppelzahnschnitt, Kugeln und Blumenwerk reich verziert und das Ganze oder wenigstens die Ornamentik scheint vergoldet gewesen zu sein.