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ist noch die Ungeschicktheit gefügt, dass die Brüstungsplatte jener neuen Fensterpaare an dem Pfeiler unter diesem Quadrat durchgeht, ein durch-
aus stylwidriges Motiv; hier, wie im Allgemeinen in den Ansichten über die Gesetze des venetianisch-gothischen Styls, und über das mangelnde Verständniss desselben bei den meisten neuen Arbeiten stimmen wir vollständig mit Selvativo überein.*)
Ebenso wie im Parterre zerfällt in den Obergeschossen die Façade in zwei Hauptabtheilungen; über den drei Mittelöffnungen der untern Halle stehen die bereits erwähnten Portego's, flankirt durch Balkonfenster; deren Stellung, sowie die Eintheilung des Geschosses, wie sie wohl früher sein mochte, bedarf keiner Erklärung, sondern erhellt hinlänglich aus dem Grundriss; die der ersten Etage haben Steinbrüstungen mit den gewöhnlichen Arkaden, reiches Maasswerk im Bogen, eine kurze Schneppe mit schöner Blume und Scheiben. Die Pfeiler derselben dienen zugleich dem Portegomaasswerk als Stütze, so dass diese Fenster als Fortsetzung der Halle erscheinen, während die des Obergeschosses durch ganz herabgehende Einfassung und einen byzantinischen Ornamentenstreifen vom Portego ganz isolirt sind, auch kein Maasswerk, sondern nur durchbrochene Nasen haben; die Brüstungen ihrer Balkons bestehen
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*) S.
Selvatico, a. a. O. Pag. 112, Not. 2.