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fronten zugespitzte Console, welche die Brüstung des Eckfensters trägt, das im Maasswerk dem Pergolo, in der Disposition dem
Fig. 61 dargestellten gleicht; das Obergeschoss mit sehr niedrigem neuntheiligen
Pergolo, kleinen Eckfenstern etc. scheint aus älteren Theilen zu bestehen. Die Bogen desselben sind Eselsrücken mit Nasen, aber ohne Blumen und ohnerechtwinklige Einfassung. Der Hauptsims folgt dem gewöhnlichen Typus
Fig. 60. Das Interessanteste aber an diesem Gebäude ist unstreitig der Hof etc.; wenn man nämlich durch das Landthor eintritt, gelangt man zunächst in eine grosse
Entrada, welche durch eine Reihe Säulen gewissermassen in zwei Schiffe getheilt wird; da nun diese Säulen nicht grade stark sind und die Entrada durch Parterre und Mezzana hindurchgeht, so würden sie zu schlank erscheinen und um dies zu vermeiden, sind sie etwas unter der Mitte der Schafthöhe mit einer Wulst umzogen; sie, tragen auf Trumhölzern Träger, auf denen die kleinen engliegenden Balken ruhen. Direct von dieser Entrada, durch eine Thür in ihrer linken Wand, gelangt man zur Haupttreppe; diese, eine hohlspindlige Wendeltreppe mit Oberlicht, in der Anlage allerdings nicht mittelalterlich, ist von
Menudo auf so geniale Weise
in venetianisch-gothischem Styl decorirt, dass man bei dem Anschauen dieser äusserst elegant und correct ausgeführten Verzierungen ganz vergisst, wie wenig eigentlich diese Treppenanlage mit dem Styl harmonirt. Nach dem Hof zu öffnet sich die Entrada in zwei mächtigen Halbkreisbogen, welche keck auf eine ziemlich schwache Säule sich stützen, so keck, wie wir dies sonst eigentlich nur bei maurischen Bauten gefunden haben; im Hof öffnet sich rechts ein ähnlicher Bogen, welcher dem Hauptfaçadeneingang entspricht. Die hier stehende
Entrada hat leider zum Theil durch einen Balkeneinzug in der Höhe des Mezzanafussbodens unterbrochen werden müssen, ein Uebelstand, durch Bedürfniss herbeigeführt, der selbst dem gewandten Decorationstalent des
Menudo