S. 210
nähern. Wie man aus Tafel V. sieht, ist das Parterre ziemlich niedrig und die Mezzana fehlt. Jene Vorhalle setzt sich auch auf der dem
Eintretenden gegenüberstehenden Seite des Hofes fort, dessen beide andern Seiten von der Haupttreppe, in Anspruch genommen werden, welche gleich links vom Eingang beginnt und auf der Mitte derselben Hofseite einen Podest in der Höhe der ersten Etage hat, dann aber noch bis zur zweiten Etage aufsteigt. Diese Treppe ist nun zwar in ihrem oberen Theile im 16. Jahrhundert mit einem Renaissanceaufbau versehen worden, man hat aber dabei das mittelalterliche Geländer beibehalten. Auf jeder vierten Stufe erhebt sich ein quadratisches Pfeilerchen, mit einem Kopf bekrönt, dazwischen stehen je zwei runde Säulchen, welche eine ganz einfache, schräg ansteigende Deckplatte tragen; Treppe nebst Geländer ist aus weissem Marmor gearbeitet. Unten im Hofe steht eine sehr grosse Brunnenöffnung, in Form eines riesigen Capitäls, neben derselben ein Eisenstab mit geschmiedetem Drachenkopf, ähnlich den in Siena so häufigen ; von ihm aus steigt ein schwacher Eisenstab bis zum Hauptsims über dem Küchenfenster empor, welches in einem Halbgeschoss über der zweiten Etage steht und von wo aus sich ein Kupferkessel mittelst Kette nach dem Brunnen herabbewegt, so dass man das Wasser aus der Cisterne in das dritte Geschoss bringen kann, ohne dasselbe zu verlassen.
Porta delle Monache. Ebenfalls in der Nähe der Kirche
Santa Maria Miracoli, befindet sich die
Corte delle Monache, eines der schönsten Beispiele der Thürgestaltungen jener Zeit. Die Chambranle ist ähnlich wie an der Thür des Palastes Zaguri, der Doppelzahnschnitt aber geht nicht wie dort, oben auf dem Sturz quer über, sondern fasst den etwas gestelzten Eselsrücken ein, welcher reich gegliedert sich