Geschichte der Architektur und Bildhauerei in Venedig 150 152

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haben. Die Gestaltung des Archivoltenprofils und der Säulen sieht der geneigte Leser am besten aus Fig. 51. Die Basis deutet auf romanischen die Capitälblätterform auf normannischen, das Einziehen der Bogen auf orientalischen Einfluss, während in den kurzen Verhältnissen der Säulen (1 zu 41/2) und ihrer starken Verjüngung, sowie im Kämpferprofil, welches sehr dem Fig. 39 und 40 gegebenen ähnelt, so in den überschlagenden Blättern etc. sich noch byzantinischer geltend macht. Gerade dies Schwanken aber scheint uns der sicherste Beweis dafür, dass wenigstens der bis jetzt beschriebene Theil dieser Façade aus jener Zeit stammt, wo innere und auswärtige Kämpfe etc. die Venetianer wechselsweise mit so vielen Völkern in nähere Berührung brachten als je zuvor, wo das Banner des heiligen Markus siegreich auf den Thürmen Konstantinopels wehte, wo Venetianer und Genuesen auf der Küste Asiens sich um das Recht an einer Kirche stritten und der dadurch entsponnene Kampf bis in die Gewässer zwischen Sicilien und Calabrien sich zog.
Der obere Theil ist bei weitem jünger; der Pergolo wiederholt sich in derselben Disposition wie unten und hat zu jeder Seite zwei Fenster mit breitem Mittelschaft. Die Fenster sowie die Oeffnungen des Pergolo sind ziemlich schlank, die Brüstungen niedrig ; dies und die Art der Arbeit nebst der Gestaltung des Laubwerks an Capitälern und Scheitelblumen lässt auf das Ende des 13. Jahrhunderts schliessen, während die Anwendung von Scheiben fast eine frühere Zeit vermuthen lässt. Die Brüstungen und Nasen sind schon als gothisches Masswerk gestaltet etc. Auf alles das kommen wir bald zu sprechen bei Betrachtung der Palastbauten des venetianisch-gothischen Stils; jetzt wollen wir zunächst noch das Wenige betrachten, was an Kirchen und sonst historisch constatirten Gebäuden aus der italienisch-byzantinischen Periode und der ersten Entwicklungszeit der Eselsrückenbogen erhalten ist. Darunter nimmt durch das an ihn sich knüpfende historische Interesse die erste Stelle ein die Casa Falier, das Stamm- und wahrscheinlich das Geburtshaus des unglücklichen Dogen Marino Falier, nach dessen

 

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