S. 131
1375 gründeten die Familien
Giusti und
Tron eine Kirche
S. Agata; aber obgleich das Bild dieses Heiligen noch um die Mitte des vorigen Jahrhunderts auf dem Siegel dieser Kirche stand, führte dieselbe doch schon seit 1528 den Namen
S. Ubaldo, im Volke
San Boldo nach einer damals gestifteten Statue dieses Heiligen.
1375 brannte die Kirche
S. Maria in
Gerusalemme (delle Vergine) ab und der Senat liess sie schöner, bequemer, und in edlerer Form als vorher wieder aufbauen.
1388 gründete die Familie
Venier das Augustinerkloster
S. Lodovigo, (S. Aluise oder
S. Luigi) nebst zugehöriger Kirche.
Die bereits 1060 wieder aufgebaute Kirche
S. Proculo wurde 1389 von
Amadio de Buonguadagni neu aufgebaut.
Der neue Doge
Michiel Steno, war abermals in Kämpfe gegen Padua verwickelt, erwarb Vicenza, Feltro, Belluno und Verona, später auch Padua und Rovigo, dann durch Kauf Lepanto und Patras, sowie Dalmatien. 1413 starb er und wurde in
S. Maria ai Frari begraben.
Unter ihm brannte der Glockenthurm zu
S. Marco ab und wurde wieder aufgebaut.
An Stenos Stelle wurde
Thomas Mocenigo zum Dogen erwählt.
Noch vor seiner Thronbesteigung wurden die Rechte der Dogen abermals geschmälert und unter andern ihnen verboten, ihr Wappen an den unter ihrer Regierungszeit errichteten Gebäuden anbringen zu lassen, ein Verbot, welches die Bestimmung der Erbauungszeit von solchen Gebäuden bedeutend erschwert, über die keine schriftlichen Nachrichten da sind, und deren sind, wie wir sehen werden, mehr als der historisch erwähnten.
Ebenfalls nicht ohne Einfluss auf die venetianische Kunst war die Erwerbung so vieler Besitzungen auf dem Festland und der Verlust vieler Colonien im Orient an die Türken. Der occidentale Einfluss machte sich nun mehr und mehr geltend. Es kam zwar noch im Jahre 1417 zu einem für Venedig günstigen Frieden, in Folge dessen ihr Einfluss in den orientalischen Gewässern so bedeutend wuchs, dass der Fürst von Morea sich unter die Protection des heiligen Marcus begab und seinen Schutzherrn sogar die Stadt Korinth abtrat, aber all diese Verbindungen waren nur von kurzer Dauer und nicht im Stande, der orientalischen Kunst, die damals durch die vielen Kämpfe zwischen den Ottomanen und Türken überhaupt an Entfaltung ihrer Kräfte gehemmt war, mehr Einfluss in Venedig zu verschaffen, als der Kunst des Occidents, mit dem die Inselstadt in vielfachen feindlichen und freundschaftlichen Beziehungen verwickelt war.
Im Kampfe gegen den Kaiser Sigismund und seine Verbündeten,