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und durch Intriguen der Republik viel zu schaffen. Die Bischöfe von Grado und Brescia mussten wegen wiederholter Uebergriffe über ihre Gerechtsame gestraft werden. Ancona, Verona, Ungarn, Aquileja, alle alten und neuen Feinde Venedigs verbündeten sich gegen die schwergeprüfte Stadt und nur mit dem Aufbieten der letzten Kräfte und durch die unglaublichste Aufopferung gelang es, die Genuesen aus den Lagunen zu vertreiben und 1381 einen leidlichen Frieden zu Stande zu bringen. 1382 starb der Doge in Folge der Anstrengungen im Feldzuge und wurde im Kreuzgange zu S. Stephano begraben. Unter ihm wurde 1378 Lodovico Donato zum Cardinal von S. Marco ernannt, der erste Cardinal von Venedig. Mietitele Morosini starb schon nach vier Monaten an der Pest, und wurde in der Kirche S. Giov. e Paolo begraben; sein Nachfolger Antonio Venier liess den Wiederaufbau des im Kampfe gegen die Genuesen ganz zerstörten Chioggia beginnen. Er verwickelte sich aber in neue Kämpfe gegen Carrara von Padua, die endlich 1388 mit der Wiedereinnahme der Mark Treviso endigten; gleichzeitig hatten die Venetianer Corfu, Durazzo, Alessio, Argos, Napoli di Romania und Scutari theils erobert, theils erkauft. Der Doge brachte dann ein Bündniss gegen die Ottomanen zu Stande, welches aber scheiterte.