Geschichte der Architektur und Bildhauerei in Venedig 40 42

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Kleide tragen sie ein mantelähnliches Obergewand, welches sie, wie die Priester des Mittelalters, mit beiden Armen in die Höhe heben.
Die übrigen vier Figuren sind weiblich, von ihnen theilen wir zwei mit. Die eine, als die am reichsten Costümirte, mochte wohl die Gemahlin des Publius Prolus, die heilige Anastasia vorstellen, die, von ihrem Gemahl wegen ihres Christenthums eingekerkert, sich nach des Publius Tode und ihrer dadurch herbeigeführten Befreiung mit dem hier neben ihr stehenden Chrysostomus, einem Priester von Aquileja vermählen wollte, welchen Diocletian dorthin verbannt hatte, aber auf Befehl des Statthalters von Illyrien enthauptet wurde.
Die reichgestickte, mit Perlen und Edelsteinen besetzte Gewandung der vier weiblichen Figuren zeigt so vieles Bizantinische, dass man versucht ist, einen griechischen Künstler oder mindestens einen bedeutenden Einfluss griechischer Moden auf die abendländische Frauentracbt anzunehmen. Die Köpfe der Frauen haben ausser dem Nimbus, der alle sechs Figuren ziert, auch noch die Auszeichnung einer Krone, während sie eine Krone oder einen Kranz in der linken Hand tragen ; in der rechten halten sie ein ganz einfaches Kreuzchen mit der Hostie. Die Gesichter nähern sich mehr dem germanischen oder gothischen, als dem griechischen Typus.
Der Fussboden des Chors wird durch zwei Mosaikstreifen in drei mit Steinplatten ausgelegte Felder getheilt, auf deren mittlerem , ungefähr im letzten Drittel der Tiefe, also näher der Sanctuarschranke als der Thür, auf verziertem Sockel ein Marmorsäulchen sich erhebt, dessen Kapitäl ein Pult trägt, aus demselben Stoffe gearbeitet. An der

 

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