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tisch ist mit dem in einer alten Chronik, als von der im 8. Jahrhundert regierenden Herzogin
Gertrudis von Friaul gegründet beschriebenen, so zeigt doch das jetzt bestehende einestheils sehr viele Aehnlichkeit mit der Beschreibung der Chronik, anderntheils auch in der Formgebung den Typus des 9. Jahrhunderts, so dass man wohl mit ziemlicher Gewissheit annehmen kann, dass wir es hier mit einem Bauwerk aus der Zeit ums Jahr 800 zu thun haben.
Nun stand zwar um diese Zeit
Cividale oder
Cividad dì Friuli noch nicht unter der Herrschaft der Venetianer, aber dennoch glauben wir es durch den Mangel an rein venetianischen Denkmälern gerechtfertigt, dass wir die Beschreibung dieses Bauwerks noch vor dem Schluss dieses Abschnitts folgen lassen, indem wir zugleich die feste Ueberzeugung haben, dass es nicht nur in Beziehung auf die Zeit, sondern auch auf die Formgebung hierher gehört.
Zuerst hören wir die Chronik, welche unter Anderem sagt: "Gertrudis erbaute auch den schöngewölbten Chor
(pulchre testudinatum), dessen Wände ringsum mit vielen Marmortafeln bekleidet sind. Marmorsäulen tragen die gewölbte Decke über dem Altare, und über der herrlichen Eingangsthür befinden sich oberhalb einer Weinranke
(desuper vitem), sechs Bildsäulen
(imagines VI. sculptae), die heiligen Frauen
Anastasia, Agapa, Zionia und
Irene und den heiligen
Chrysogonos mit dem h.
Zolles vorstellend."
Nun wenden wir uns zu dem Gebäude, wie es jetzt besteht. Der Grundriss desselben ist ein Rechteck von 10 Metres Länge und 5,85 Met. Breite.. Die Mauer der Façade ist 1 Meter, die übrigen sind 0,76 stark. Das Innere zerfällt in zwei Haupttheile: das nach Morgen liegende Sanctuarium und den Theil, den wir Schiff nennen würden, den aber die Chronik Chor nennt. Betrachten wir zuerst das Sanctuarium. Die dasselbe vom Chore trennende Schrankenwand ruht auf einer Stufe und wird durch grosse Marmortafeln mit erhöhten Rändern gebildet. Zwei Pinienzapfen ähnliche Knöpfe (fast gleich denen auf der Kanzelbrüstung von Torcello) stehen auf dem Rande derselben, nahe an ihren Enden nach der Mauer zu. Zu den beiden Seiten der in der Mitte befindlichen Durchgangsöffnung stehen auf der Schranke zwei nach oben verjüngte viereckige Pfeiler, deren corinthische Kapitäle wohl einen Architrav oder Sturz getragen haben mögen, an dem der Vorhang der heiligen Thür aufgehängt war.
Das Sanctuarium selbst nun hinter dieser Schranke ist gewissermassen in drei Längschiffe getheilt durch vier Säulen und zwei diesen entsprechende Pilaster an der Ostwand. Die Säulen selbst sind antike Marmorsäulen, welche bei verschiedenem Durchmesser und gedrückten,