Die Jesuitenkirche Venedigs befindet sich am nördlichen Stadtrand in unmittelbarer Nähe der Fondamente Nuove. Südlich schließt sich der gewaltige, unter Napoleon säkularisierte und seit Jahren ungenutzte Konvent der Jesuiten an.
Antonio Manin (*1651), Mitglied einer aus dem Friaul stammenden reichen neuen Patrizierfamilie, investierte erhebliche Summen in den Kirchenbau. Aus seiner Person erklärt sich auch die Wahl des Hausarchitekten der Manin, Domenico Rossi, für den Entwurf der von einer monumentalen Marienfigur auf der Spitze des Giebels überragten, hochbarocken Fassade.
Die erste nördliche Seitenkapelle birgt das hervorragende Martyrium des Hl. Lorenzo von Tizian. An der Innenseite der Fassade wurde das Grabmal der Priamo, Giovanni und Andrea da Lezze aus dem 16. Jh. neu angeordnet. Die Deckenfresken stammen von Louis Dorigny und Francesco Fontebasso. Giuseppe Pozzo, Bruder des berühmten Andrea Pozzo, schuf den monumentalen Altar mit zehn Säulen. Die Kirche weist einschließlich des Bodenbelags und der Wände ein einheitliches Farbkonzept in Grün und Weiß auf.
Dario, Marisa: Il monumento funebre ai procuratori Priamo, Giovanni e Andrea da Lezze, nella chiesa dei Gesuiti a Venezia: nuove considerazioni per un' attribuzione a Jacopo Sansovino, in: Arte veneta 46.1994, pp. 62-69