Campo Santi Giovanni e Paolo
Beschreibung
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Legende bei langsamem Bewegen des Mauszeigers.
Der auch als Campo San Zanipolo bekannte Platz im Norden des Sestiere von Castello war einer der frühesten gepflasterten Plätze der Stadt, wie aus der Stadtansicht
Venetie MD hervorgeht. Dies ist nicht nur der Wichtigkeit zweier den Platz prägender Bauten - der
Bettelordenskirche sowie Lombardis
Scuola Grande di San Marco - geschuldet, sondern auch dem von Andrea del Verrocchio entworfenen Reiterdenkmal für Bartolomeo Colleoni (†1475), einem Heerführer in Diensten der Republik Venedig. Das erst nach Verrocchios Tod vollendete Denkmal hätte dem testamentarischen Wunsch des Dargestellten zufolge zunächst auf der
Piazza San Marco installiert werden sollen, doch war dies für die Serenissima nicht akzeptabel, so daß es schließlich vor dem Gebäude der gleichnamigen Bruderschaft errichtet wurde.
Neben der nach Süden gerichteten Fassade der Scuola, wie die Kirche Santa Maria dei Miracoli ein Meisterwerk der in der venezianischen Frührenaissance so gebräuchlichen Inkrustation, wird der Platz von der Backsteinfassade der Dominikanerkirche Kirche Santi Giovanni e Paolo, venezianisch
Zanipolo
, bestimmt. Im 19. Jahrhundert wurden spätere bauliche Änderungen an der Fassade wieder entfernt. Aus derselben Zeit stammt auch die frontal auf die Fassade und das bedeutende
Portal zulaufende
Calle larga Giacinto Gallina
, eine städtebauliche Schneise wie auch die
Strada nova oder die
Calle larga XXIII Marzo
. Bis 1869 waren an die Südseite der Kirche zwei
Scuole
, die
Scuola del Santissimo Nome di Dio
und die
Scuola di San Vincenzo
angebaut gewesen, die durch die urbanistische Maßnahme
Isolamento lato ed abside del tempio dei ss. Giovanni e Paolo ed apetura nuova via conducente al Campo dell'Ospedaletto
entfernt wurden.
Der Campo San Zanipolo war immer wieder Gegenstand malerischer Darstellung. So ist er auf einem
Gemälde von Francesco Guardi mit einer ephemeren Festtribüne (1782) zu sehen. Die weiteren den Platz umstehenden Bauten sind von untergeordnetem architektonischen Wert.