Der Platz ist nach der großen Franziskaner-Bettelordenskirche der frati minori
, oder Frari, benannt. Die heute unverputzten Backsteinwände dieser 1340 begonnenen gotischen Kirche, Santa Maria Gloriosa dei Frari, prägen auch den Campo, der an den Süd- und Ostseiten unmittelbar an das Gotteshaus - und seine an der Südwand heraustretenden Gebäudeteile, der Petrus-Kapelle und der Corner-Kapelle - grenzt. Insgesamt vier gotische Portale in istrischem Kalkstein und Veroneser Marmor sind auf den Platz gerichtet. Die Brücke, welche direkt auf das Hauptportal gerichtet ist, wurde erstmals 1428 errichtet. Das barocke Gebäude mit der Hausnummer 3002, welches an die Hauptfassade der Kirche anschließt, gehörte einst zum Franziskanerkonvent und beherbergt heute, wie fast der gesamte Komplex, das Staatsarchiv (Archivio di Stato di Venezia) und die Archivverwaltung. Zwar sind im Innenhof noch einige gotische Elemente erhalten, doch baute Lorenzo Santi den ehemaligen Klosterkomplex radikal um, insbesondere die Nordseite zum Rio Terà San Tomà (im Plan dunkler). Dieser ehemalige Kanal wurde im 19. Jahrhundert zugeschüttet und sorgt bis heute für eine städtebaulich unbefriedigende Situation.
Erwähnenswert ist auch die Fassade der Scuola della Passione (San Polo 2998), ein manieristisches ehemaliges Bruderschaftsgebäude von 1593. Bedeutende Paläste gibt es am Campo dei Frari nicht. Erwähnenswert ist lediglich der Palazzo Zen mit Fassade zum Rio di San Stin.