Palazzo Cappello Trevisan in Canonica

 


Venedig: Palazzo Cappello Trevisan in Canonica - 23 kB


Allgemeine Bemerkungen:

Bauzeit:frühes 16. Jh.
Adresse:San Marco 4328
Nutzung:gewerblich
Auf Gesamtkarte:lokalisieren

Beschreibung:

In unmittelbarer Nähe des Dogenpalasts und der Markuskirche gelegen ist der Palazzo Trevisan das beudetendste Werk der Frührenaissance inmitten des Ensembles von Palastbauten des 16.-18. Jahrhunderts, die den Rio della Canonica säumen. Bisweilen wird der Palast dem Umkreis von Bartolomeo Bon zugeschrieben, doch ist an dieser Stelle zu bemerken, daß gerade die Oculi über der (mittels eines Gesimses zusätzlich akzentuierten) Kämpferzone in den Flügeln der piani nobili den Einfluß von der Ostfassade des Dogenpalasts nicht verleugnen können. John Ruskin und die Folgeliteratur rühmen den großen Palast mit sechsbogiger portego-Loggia wegen der reichen polychromen Inkrustationen der Fassade. Eine Unterteilung der Fassade mittels Pilastern ist auch an anderen Beispielen derselben Zeit festzustellen, wie dem Palazzo Contarini Polignac, doch kommen hier durchgehend ionische Pilaster zum Einsatz und nicht etwa verschiedene Säulenordnungen. Bemerkenswert ist die eigenwille Lösung des Wasserportals. Bei den Balkonen handelt es sich - nach Vergleich mit anderen Palästen desselben Anspruchs - vermutlich nicht um originale Bestandteile.
Francesco Sansovino zufolge residierte Bianca Cappello, Tochter von Bartolomeo und seit 1579 Großherzogin der Toskana, in dem Bau. Später bewohnten die Sagredo den Palast, bevor sie nach S. Sofia umzogen. Über die vom Dogen Nicolò Sagredo zusammengetragene Innenausstattung berichtet Martinoni. Der Palast dient heute als Ausstellungsraum von muranesischen Glasherstellern und wird derzeit einer Restaurierung unterzogen. Ein Erweiterungsbau zur Rechten stammt vielleicht aus späterer Zeit, ist aber klar dem palazzo zugehörig. Über Innenausstattung ist nichts bekannt.


Ähnliche/verwandte Gebäude

Literatur

Bassi (1976) pp. 242s, 258, 493, 496, 564
Huse/Wolters (1996) p. 45s
Wolters (2000) pp. 58, 66

 

© 1999-2007 J.-Ch. Rößler

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