Geschichte der Architektur und Bildhauerei in Venedig 84 86

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näher zurückkommen werden. Die hier stehenden Grabmonumente sind sämmtlich, wenn auch aus alten Stücken wenigstens zum Theil zusammengesetzt, doch später aufgestellt und kommen daher jetzt noch nicht in Betracht. Die ganze Vorhalle scheint übrigens in ihren deco-rativen Theilen bei Erbauung der nördlichen Vorhalle verändert worden zu sein und werden wir daher erst bei Betrachtung dieser auf dieselbe zurückkommen.
Das eigentliche Innere bewahrt ungleich mehr in Hauptformen und Details vom ursprünglichen Bau, auch scheint mir, wie schon oben bemerkt, der Architekt mit Vorliebe an diesem Innern gearbeitet und namentlich sich bestrebt zu haben, dasselbe vor störender Ueberhäufung mit verschiedenartigen fremden Details zu schützen. Die Hauptdisposition wird unsern Lesern aus dem Grundriss und der oben gegebenen Beschreibung schon klar sein, so dass wir ohne Weiteres zur Betrachtung der Decoration übergehen können.
An den Pfeilern wiederholt sich die Sockelstufe, die wir am Aeussern als Stilobat fanden und die hier gewissermassen eine herumlaufende Bank bildet; auf derselben erheben sich die mit glatten braunen Marmorplatten bekleideten Pfeiler, in der Höhe von 23 1/2 Fuss vom Fussboden von einem Gurt umzogen, der zugleich als Kämpfer für die die Seitenschiffe vom Mittelschiff im Lang- und Querbau trennenden Bogenreihen dient; sein Profil besteht aus einer schrägen Platte mit Blattwerk besetzt; auf den Kapitälen der diese Bogen tragenden Säulen aa bb cc Fig. 45 wiederholt sich dieselbe Gliederung an quadratischen Deckplatten, so dass diese Deckplatten als Fortsetzung des Kämpfers erscheinen. Die darunter stehenden Säulen (mit Fuss, Kapitäl und Deckplatte 22 1/2 F. hoch) sind näherer Betrachtung werth; die Füsse sind ähnlich denen an der Aussenseite, haben aber einen doppelten Plinthus, die Schäfte sind glatt, sie bestehen aus polirtem griechischen Marmor und scheinen verschiedenen älteren Gebäuden entnommen zu sein; sie haben nämlich nicht alle genau die erforderliche Höhe gehabt, welche Differenz dadurch ausgeglichen ist, dass auf die kürzeren, die dann auch ein Weniges schwächer sind als die andern, unter das Kapitäl eine Marmorscheibe aufgelegt wurde.
Die Kapitäle nun hält Selvatico für gleichzeitig, ja sogar für besonders zum Bau der Marcuskirche gearbeitet; die Gründe, die er dafür angibt, beziehen sich hauptsächlich auf die Technik und auf die Schwierigkeit, an alten Gebäuden so viele gleich grosse Kapitäle aufzutreiben zu einer Zeit, wo schon 'vorher Vieles aus den Römerbauten weggeschleppt worden war. Aber selbst diesen Umstand gehörig würdigend, können wir diese Schwierigkeit so sehr gross nicht finden, denn

 

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