Geschichte der Architektur und Bildhauerei in Venedig 79 81

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allerdings wohl bis zum Jahre 1071, obgleich in der Ausschmückung ebenfalls noch nicht ganz beendet, doch zur Benutzung reif war.
Die vier Pfeiler C, D, E, F der westlichen Vorhalle sind von einem Stilobat umzogen, welches aus einer beiläufig 1 1/2 Fuss hohen Stufe besteht, die auf ihrer Vorderseite in vertiefte Felder getheilt ist, so dass sie eigentlich nicht einem fortlaufenden Stilobat, sondern einzelnen, unmittelbar an einander gerückten Sockelwürfeln gleichen würde, wenn die Felder, wie dies bei wenigen der Fall ist, genau mit den daraufstehenden Säulen correspondirten. Die Einfassung der Felder besteht aus Carniess und Plättchen. Auf diesem Stilobat nun stehen, wie aus dem Grundriss zu ersehen, sehr dicht gedrängte Säulen; dieselben sind mit Fuss und Kapital 12 Fuss hoch und so dicht gereiht, dass viele der Kapitäle mit den Ecken der Abaken zusammenstossen; die Füsse scheinen ziemlich alle für den Bau gearbeitet worden zu sein und zeigen die romanische Formation: zwei Wülste, dazwischen eine mit schmalen Blättchen eingefasste Hohlkehle. Die Schäfte sind von der verschiedenartigsten Beschaffenheit, glatt, rund, poligon, canälirt, mit und ohne Anlauf, mit und ohne Halsglied, von den verschiedensten Arten des Marmors und Porphyrs, aber sämmtlich von kostbarem Material; die Kapitäle sind zwar alle aus weissem Marmor gearbeitet, haben fast alle geschweifte Abaken, bieten aber in der Gestaltung die grösste Mannichfaltigkeit. Auf diesen Kapitalen nun liegt eine Art Gebälke, bestehend aus einer 1 Fuss 5 Zoll hohen Platte, nach unten vom Kapitäl durch eine nach oben und unten mit Zahnschnitten eingefasste Hohlkehle im Ganzen von 5 Zoll Höhe getrennt, nach oben mit dem Doppelzahnschnitt eingefasst; das ganze Gebälk hat demnach eine Höhe von 2 Fuss 1 Zoll; man konnte es aber auch ebenso gut eine Wiederholung des untern Stilobats nennen, denn es trägt eine zweite Säulenreihe, unterscheidet sich aber vom unteren ausser dem Profil noch besonders dadurch, dass es nicht wie jenes den Bewegungen der Hauptpfeiler glatt folgt, sondern sich in seinen Verkröpfungen mehr nach den Säulen richtet; so ist es z. B. an den breiten Pfeilern I) und E neben dem Mittelbogen nur so lang als die Abaken der dort stehenden vier Säulen und als die Breite der Stirnfläche des Pfeilers, bildet also an der Ecke desselben einen einspringenden Winkel; in dieser Weise läuft es über den Säulen in den beiden Seitenbogen herum, im Mittelbogen aber fehlt es, indem hier über den Kapitälen blos eine ungefähr 6 Zoll starke Platte herumläuft, auf der die obern Säulen stehen, die Glieder des sich bei der Pfeilerecke umkröpfenden Gebälkes aber flach an der Leibung des Pfeilers fortgesetzt sind und sich an der Wand des in diesem Bogen stehenden Portals todtlaufen. Diese Behandlung des Gebälkes im

 

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