Geschichte der Architektur und Bildhauerei in Venedig 54 56

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das Wenige was uns aus dieser Zeit erhalten ist an Gotteshäusern und Palästen, um dann zu dem Riesenwerk jener Zeit, zu dem Dom zu S. Marcus überzugehen.
Zwei kleine, aber interessante Denkmale der italienisch-byzantinischen Kunst aus dem Anfang des 11. Jahrhunderts sind uns in den beiden Weihbecken der Cathedrale zu Torcello1) erhalten, wahrscheinlich beide
von der zweiten Restauration dieser Kirche im Jahre 1008 herstammend. Das grössere steht rechts innerhalb der westlichen Hauptthür der Cathedrale und wird lächerlicher Weise nicht nur von den Fremdenführern für einen heidnischen Altar ausgegeben, sondern sogar von Schriftstellern dafür gehalten, z. B. von Costodoni. Dieses in Fig. 36 dargestellte Weihbecken besteht in einem Säulchen mit dem gewöhnlichen modificirten attischen Fuss der byzantinischen Säulen, auf dessen Halsgliede statt des Kapitäls sich vier zwar glatt, aber doch roh gearbeitete Figuren befinden, die aber leider durch die Zeit so gelitten haben, dass man nicht mehr erkennen kann, ob sie auf dem Kopfe eine Krone oder einen Nimbus haben; der Kern, an den sie sich vorwärts gebeugt lehnen, ist durch einen perlstabartigen Sims geschlossen, und auf ihm ruht eine Schale, deren oberer etwas eingebogener Rand mit einem Friess von stehenden, halbkreisförmigen Blättern besetzt ist; an dieser Schale sind in unregelmässiger Vertheilung Ungeheuer angebracht. Sie haben zum Theil Köpfe von Löwen,
Hunden und andern Thieren, mit Fledermausflügeln besetzt, theils thierische, theils carikirte menschliche Leiber, sind aber so abgenutzt dass man ihre ursprüngliche Gestalt und demnach auch die Bedeutung dieser jedenfalls symbolischen Darstellungen nicht mehr zu erkennen vermag.
Das andere kleinere in Fig. 37 dargestellte befindet sich neben der
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1) S. oben S. 34.

 

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