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veri perpetuique domimi; es war das keine leere Ceremonie, denn von nun an durfte kein fremdes Schiff ohne Venedigs Erlaubniss das adriatische Meer befahren.
Ziani betheiligte sich auch am dritten Kreuzzuge; 1178 begann er wenigstens die venetianische Flotte auszurüsten, starb aber in demselben Jahre und wurde in der Kirche zu
S. Giorgio begraben, nachdem er sein Vaterland von dem Rande des Untergangs zu hohem Ruhm und bedeutendem Einfluss emporgehoben hatte. In seinem Testament hatte er all sein Eigenthum an Staat und Kirchen, namentlich an
S. Giuliano, San Marco und
S. Giorgio vermacht.
Der Papst hatte namentlich die Kirchen
S. Marco, alla Carità, S. Apportai, S. Giacomo, S. Giovanni di Rialto und
S. Giov. Laterano reich bedacht, und z. B. das Augustinerinnenkloster
S. Maria delle vergine unter dem Namen
S. Maria in Gerusalemene gegründet.
Von den unter
Ziani vorgenommenen Bauten sind hauptsächlich folgende zu erwähnen. Er führte die von seinem Vorfahren Vitale Michieli begonnene Vergrösserung und Verschönerung des Marcusplatzes und Aufrichtung der Säulen auf der Piazzetta zu Ende, indem er das dazu nöthige Terrain den Nonnen von
S. Zacharia abkaufte, baute die Rialtobrücke von Holz und liess an
S. Marco so viel bauen, dass die Anstellung der
procuratori dell' opera di San Marco nöthig wurde. Diese Aufseher waren anfangs drei, später neun, noch später wurden auch Diejenigen, die Geld zu dem Baue schenkten, mit diesem Titel belegt und derselbe dadurch gewissermassen käuflich.
Im Juli 1175 gründeten die Brüder
Giov. und
Domenico Falieri an dem Kanal von Rialto die Pfarrkirche
S. Benedetto. Nachdem die Verfassung, namentlich in Beziehung auf die Wahlgebräuche, nochmals geändert worden war, wurde
Orio Malapieri 1178 zum Dogen gewählt; er führte die von Ziani vorbereitete Theilnahme am dritten Kreuzzuge aus und begann die Belagerung von Ptolemais, welches 1191 eingenommen und
S. Jean d'Acre genannt wurde; während dieser ganzen Zeit hatte er fortwährend mit den aufrührerischen Bewohnern von Zara zu kämpfen.
1192 dankte Malapieri ab und ging in das Kloster
Sa. Croce in
Luprio; in demselben Jahre wurde die Kirche
Sa. Lucia, damals unter dem Namen
dell' Annunziata gegründet, welche aber in Folge häufiger späterer Restaurationen nichts mehr von ihrer ursprünglichen Form bewahrt.
Die unter dem Namen
S. Maria gloriosa aï Frari bekannte Kirche wurde ebenfalls in demselben Jahre zu bauen begonnen. An ihrer Stelle hatte erst eine Abtei der weissen Mönche (?) gestanden. Durch Unter-