Geschichte der Architektur und Bildhauerei in Venedig 108 110

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Ausserhalb Venedigs ist zunächst zu erwähnen die Kuppelkirche Frontinus zu Perigueux im südlichen Frankreich, zwischen 976 und 1047 von venetianischen Colonisten erbaut.
Der Dom zu Aquileja, begonnen um 1040, in der Anlage eine Basilika mit Crypta, in den Details sehr ähnlich der Marcuskirche, ist
ielfach durch Restaurationen entstellt, hat aber noch am Aeussern einige Würfelkapitäle mit Netzen und innerlich Cancellen, deren Brüstungen
auffallende Aehnlichkeit mit den Galleriebrüstungen in S. Marco haben.
Der Dom von Grado, sehr verfallen, hat eine Kanzel, die namentlich in Einzelheiten sehr denen im Dom von Torcello und von S. Marco ähnelt auch einige Kapitäle und andere Details an der Facade zeigen Verwandtschaft mit denen von S. Marco.
Das Baptisterium in Concordia, neben der Cathedrale ist ebenfalls gegen das Ende des 11. Jahrhunderts gebaut und zwar vom Bischof Reginpoto; es ist ein wenig längliches Rectangel, im Westen die Hauptthür, vor derselben eine kleine Vorhalle, im Osten eine grosse, halbkreisförmige Apsis, im Süden und Norden zwei kleinere, etwas tiefere Apsiden, so dass das Ganze gewissermassen die griechische Kreuzform präsentirt; die Vorhalle stösst im Norden an die Sacristei der Cathedrale; diese Mauer war ehemals mit Frescomalereien geschmückt, von denen nur noch einige Ueberbleibsel erhalten sind; an der Südwand der Vorhalle ist eine tiefe Nuche mit einem rohgearbeiteten Sarkophag aus istrischem Stein, dessen Inschrift zu Folge hier der Gründer des Baptisteriums begraben liegt.
In der Mitte des Mittel- und Hauptraums steht ein Taufstein, bedeutend später als der Bau; an den Wänden ist nichts zu sehen, ob sie einst decorirt waren. Jede der Absiden hat vier Nischen, wovon die beiden mittelsten niedriger sind als die an den Seiten; in dem dadurch gewonnenen Räume steht ein Fensterchen mit Steingitter. Nur die östliche Apsis mit dem Altar Johannes des Täufers ist mit Frescen geschmückt; gleich über denStirnen der Anlehnebogen dieser Apsiden beginnen die Pendentifs, auf diesen ruht ein Ring, darauf ein Tambour, die Fenster desselben sind scheitrecht und durch Pilasterchen getrennt, die einen Sims tragen, auf den sich die im Halbkreis sich erhebende Kuppel auflegt, die auch al Fresco gemalt ist, zwischen den Fenstern Rankenornamente, Christus von Engeln umgeben in der Wölbung. Bei genauer Betrachtung will es fast scheinen, als ob der breite Simsgurt unter dem Tambour, mit acht
kleinen Heiligengestalten bemalt, eigentlich nicht als Simsgurt angelegt, sodern ursprünglich der Anfang einer halbkreisförmigen Kuppel gewesen sei, die man später einmal durchgebrochen, um eine höhere Kuppel durch Einschiebung eines Tambour zwischen die Pendentifzwickel und die

 

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