Geschichte der Architektur und Bildhauerei in Venedig 101 103

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Architekten dazu geliefert haben soll; der bereits erwähnte Glockenthurm, sowie ein Stück des Kreuzganges im zugehörigen Nonnenkloster, sehr einfach aus Rundbogen-Arcaden mit Würfelkapitälsäulen bestehend, scheinen die einzigen Ueberbleibsel dieses alten Baues zu sein. Die jetzige Gestalt ist aus späterer Zeit, wahrscheinlich aber mit vielfacher Benutzung des alten.
Die im Jahre 900 gebaute Kirche S. Filippo e Giacomo ist allerdings noch erhalten, aber so viel wir wissen in ein Wohnhaus umgewandelt.
Auf der Insel Olivolo im Bereich des Castello ist ein Ort, welcher ursprünglich sehr sumpfig war; trotzdem aber von jeher einem der Tribunen zum Aufenthalt diente; hierhin sollen im Laufe der immer sich jagenden Bürgerkriege zu Anfang des 9. Jahrhunderts die Gegendogen Beato und Obelerio Antenor ihren Sitz verlegt haben, von hier aus die Partecipazios bekämpfend, die auf Rialto residirten. An denselben Ort, wo damals die Wohnung dieser Gegendogen war und der deshalb Atrio Ducale hiess, wurde später das Seminario Ducale verlegt, welches, 1580 begründet, neben der Kirche S. Filippo e Giacomo gelegen hatte. Die Kirche, die nun der Sitz dieses Seminars wurde, im Atrio Ducale gelegen, hiess S. Nicolo de' Bari und war bei vielen Revolutionen der Sammelplatz der Schiffer. Erhalten ist hier nichts von den ältesten Bauen. —
Im Sestiere von S. Marco :
Die Kapelle des heiligen Theodor, welche 564 erbaut und von uns schon mehrmals erwähnt wurde, vermuthen Viele erhalten in dem kleinen Oratorium neben der Sacristei von S. Marco, welches die linke obere Ecke von Fig. 45 bildet; es diente bis in die letzte Zeit der Republik zum Sitzungssal der Inquisition und enthält allerdings noch einen Canzellenbau, auch ein an der Nordseite ziemlich hoch gelegenes, durch eine Treppe in der Mauer zugängliches Evangelienpult, sämmtliche Decorationen aber sind neuerer Zeit, und daher ist es kaum noch zu erkennen, ob von dem alten Bau von S. Teodoro hier noch etwas übrig ist.
Die ganz nahe bei S. Marco gelegene Kirche S. Basso, 1076 von der Familie Elia als Kirche Sa. Saba gegründet und nachmals umgetauft, brannte 1671 total ab.
S. Geminiano, 564 als Kirche S. Menna von Narses mit S. Teodoro zugleich an dem Kanal erbaut, der damals quer über den Platz lief, von der Ponte di Dadi in der Mitte der alten Procuratien ausgehend und da ausmündend, wo jetzt die Zecca steht; 1156 wurde dieser Kanal zugefüllt, der Platz erweitert und eine ganze Häuserreihe sammt der Kirche S. Geminiano weggerissen, letztere ward westlich vom Campanile,

 

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