Palazzo Loredan Vendramin Calergi

 


Venedig: Palazzo Loredan Vendramin Calergi - 16 kB


Allgemeine Bemerkungen:

Bauzeit:1502-1509; 1660
Architekt:Mauro Codussi / Vincenzo Scamozzi
Adresse:Cannaregio 2040
Nutzung:Sitz des Wintercasinos
Auf Gesamtkarte:lokalisieren

Beschreibung:

Dieses Hauptwerk der Frührenaissance wurde von Mauro Codussi im Auftrag von Andrea Loredan errichtet. Die Auftrasvergabe erfolgte möglicherweise bereits 1481, doch ist der Bau auf der Stadtansicht von 1500 noch nicht erkennbar. 1509 gilt er allerdings als vollendet. Der Palast ist stilistisch eng mit dem Palazzo Corner Spinelli verwandt, wobei der Mittelteil auf drei Achsen erweitert ist. Dahinter erschließt sich ein großer portego im T-Grundriß. Im Vergleich zu anderen Palästen ist der Anteil der Fensterfläche auf ein Maximum vergrößert. Eine andere Bezeichnung des Gebäudes, Palazzo Non Nobis, ist von einer Inschrift mit den Worten "Non nobis domine" in der Inkrustation des Mezzanins abgeleitet.
Der gesamte Komplex ist insgesamt wesentlich größer als der Palazzo Corner Spinelli. Ähnlich wie beim Palazzo Coccina Tiepolo Papadopoli schließt ein zurückliegender Querbau zusammen mit dem Hauptbaukörper einen großen Garten ein. 1581 ging der Palast an den Herzog von Braunschweig und zwei Jahre später an den Herzog von Mantua über. 1589 erwarb ihn Vettor Calergi. Nachdem er in Besitz der Familie Grimani übergegangen war, wurde der Querbau 1660 durch Vincenzo Scamozzi neu errichtet. Der heutige ist allerdings eine Rekonstruktion, wurde doch der alte Weiße Flügel als Strafe gegen die Grimani aufgrund eines Kapitalverbrechens abgerissen.
Die Grimani Calergi starben 1738 mit Vettor Grimani Calergi aus und der Palast ging daraufhin an die entfernt verwandten Vendramin alla Giudecca über. 1844 erwarb in die Duchesse de Berry, die ihn durch Giambattista Meduna umbauen ließ. Ein Großteil der Innenausstattung, darunter "Bacchus und Ariadne" von Nicolò Bambini ist erhalten, die Fresken Giorgiones, die sich einst im androne befanden, sind allerdings verloren. Besonders bemerkenswert sind die zahlreichen stuckbekrönten offenen Kamine, die vielleicht von einem Schüler Alessandro Vittorias stammen.
Im Mezzanin des Quergebäudes starb Richard Wagner.


Ähnliche/verwandte Gebäude

Literatur

Bassi (1976) pp. 39,154,196-203,217,242,258,382,386,410,418,564,575
Concina (1995) p. 174, 177, 194, 253
Huse/Wolters (1996) pp. 24,32,42
Lauritzen/Zielcke (1979) pp. 147-151
Lieberman (1982) pp. 4, 22s, 25, 29s, 32, 35, 64, 69
Centro Internazionale di Studi di Architettura Andrea Palladio (2003) p. 451s
Romanelli (1988) p. 339
Mariacher, Giovanni: Epigoni della Vittoria negli stucchi di Palazzo Vendramin a Venezia, in: Arte Veneta XXXII.1978, pp. 288-292

 

© 1999-2007 J.-Ch. Rößler

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