Bauzeit: | wohl ähnlich Palazzo Foscari |
Adresse: | Dorsoduro 3228 (l), Dorsoduro 3232 (r) |
Nutzung: | privat (linker Bau) - Universität (rechter Bau) |
Karte: | Volta di Canal |
Auf Gesamtkarte: | lokalisieren |
Die beiden Palazzi Giustiniani (Zustinian) sind stilistisch sehr eng mit dem Palazzo Bernardo di Canal verwandt. Ursprünglich waren es zwei Gebäude, die dann etwas später durch einen Mittelteil mit einer Fensterachse und einem Rundbogenportal im Wassergeschoß miteinander verbunden wurden. Diese Fensterachse ist dem linken Bau zugeschlagen. Die beiden breiten Einzelfenster zum Mittelteil weisen jeweils zwei hängende Kapitelle auf.
Die Grundrißform ist C-förmig mit L-förmiger Erweiterung hinten. Hinter dem Mittelteil verläuft die Calle Giustiniani, von der man ursprünglich in die kleinen Höfe gelangte. Die dortigen Freitreppen sind heute zerstört, die großen Treppen der riesigen Hinterhöfe sind wiederaufgebaut. Der rechte große Hof ist frei zugänglich, aber partiell im 19./20. Jhd überbaut. Der linke Hof ist eine große Gartenanlange.
Eine Inschrift an einem Pfeiler der Treppe im rechten Bau lautet: 'Restauratum 1902. Helen d'Aubery'. Zumindest das Datum der rechten Treppe läßt sich somit eindeutig bestimmen. Der linke Hof ist nicht zugänglich, es darf aber ähnliches vermutet werden. Die Pinienzapfen auf dem Handlauf sind mit Sicherheit neueren Datums. Ein Vergleich ihres Erhaltungszustands mit den Handlauf-Skulpturen im Palazzo Soranzo-van Axel zeigt das deutlich. Der vera di pozzo ist ebenfalls einen Blick wert.
Die case Zustinian in Campiel de'Squelini S. Barnabà C.G., so die Bezeichnung der vormals in den beiden palazzi lebenden Zweige der Giustinian, gehörten den Adelsklassen I und III an, gerieten aber im 19. Jh. in finanzielle Schieflage. Danach bewohnte u.a. der Maler Natale Schiavoni (1777-d.1858) einen Teil. Der linke Bau (Giustinian dalle Zogie) hat zumindest im zweiten piano nobile offenbar spätbarocke Innenausstattung. In eben dieser linken Palasthälfte, bekannt auch unter dem Namen Palazzo Brandolini (die Brandolini d'Adda seit 1876 Eigentümer), wohnte eine Zeit lang Richard Wagner. In Briefen an Mathilde Wesendonck wird der Palast beschrieben.
Die rechte Hälfte (Giustinian dei Vescovi) ist in schlechterem Zustand erhalten und befindet sich seit 2005 in Restaurierung.
Treppe des linken Palastes 80 kB |
© 1999-2007 J.-Ch. Rößler
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