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ERSTER ABSCHNITT.

Jahr 312—864 n. Chr. Geb.

Altchristliche Kunst auf dem venetianischen Gebiete.
Einfluss Roms. Basilikenbau. Grabkirchen und Baptisterien. Anfänge des Bogenbaues. Gothenbaue. Erste
Ansiedelungen auf den venetianischen Inseln. Constituirung des Staats. Gründung von Torcello, Kirchen
und Klöster. Dom von Torcello. Wohnhäuser. Denkmale von Cividale.

Demjenigen, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, über die Geschichte der Baukunst und Bilderei Venedigs zu schreiben, bietet jenes Zeitalter fast gar keinen Stoff, jenes riesige Zeitalter der Römerherrschaft, in welchem Bildhauerei und Architectur mit beredtem Munde zu der Menge sprachen, dieselbe zu erhöhtem Glanze und Prachtliebe auffordernd.
Damals waren die Inseln, welche jetzt Venedig bilden, Morastflecken und ungesunde Alche, zwischen denen der arme Fischer in seinem elenden Kahne umherstreifte und so, weit entfernt von den blutigen Triumphen römischer Legionen, in Ruhe und Frieden sein elendes Leben fristete.
Umgeben aber waren diese Sümpfe und Salzlachen, die Lagunen, von den in der Einleitung zum Theil aufgezählten blühenden Handelsstädten, welche, als römische Colonien, natürlich auch römische Cultur zeigten, obgleich sie wohl nimmer in ihren Gebäuden den Glanz der Ausstattung, die Grossartigkeit der Verhältnisse erreichen konnten, welche noch jetzt, obgleich verstümmelt und entstellt, die

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