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einen Faden der Ariadne den durch das Labyrinth dieser Maremmen irrenden Barken dargeboten.
1)
Am Rande dieser Lagune nun, im
Forum Julii, dem heutigen
Friuli, Frisili, wohnten die Veneter, nach Einigen Nachkommen von eingewanderten Sarmaten vom baltischen Meer, nach Anderen Eindringlinge aus Veneditia, im armoricanischen Gallien, in der Gegend von
Varmes und
Brest. Noch Andre, deren Meinung beizupflichten, wir bei Betrachtung des venetianischen Volkscharakters uns gedrungen sehen und welche sich übrigens auch auf die Angaben des
Homer, Sophokles, Virgil, Zenodot, Scymnus, Scylax, Trojus Pompejus, Arrian, Plinius und
Titus Livius stützen, nehmen an, dass sie von den Henetern abstammen, einem asiatischen Stamme Paphlagoniens, der nach Trojas Zerstörung sich unter Antenor hier niederliess.
Sie gründeten Padua, breiteten sich weiter aus und erkannten endlich die Adda, den Po, den Gardasee, das Meer, die Euganeischen und die Rhätischen Gebirge als Grenzen ihres Gebietes an.
Die hauptsächlichsten auf diesem Gebiete liegenden Städte waren im eigentlichen
Venetia:Patavium, jetzt Padua, die Vaterstadt des Titus Livius.
Atria, Adria, jetzt Adri, von den Tusken gegründet, von dessen noblem Hafen Plinius spricht.
Ateste, jetzt Este.
Vicentia, jetzt Vicenza.
Altinum am Silo, nach Strabo in den Sümpfen gelegen und auf Pfählen aufgebaut.
Opitergium, jetzt Oderzo oder Uderzo, von den Quaden und Markomannen verwüstet.
Tarvisium, jetzt Treviso.
Concordia, jetzt noch ebenso benannt.
Im cärnthischen Theile :
Aquileia am Natiso, jetzt Aglar, der Schlüssel und Vorkämpfer Italiens genannt, am weitesten hinausgeschobene Grenzveste und daher
*) Die Pfähle theilt man ein, wie folgt, a)
„mee, mede, [metae], die Pfähle an den Kreuzwegen, d. h. wo zwei Kanäle sich treffen, b)
paline, Pfählchen an den Grenzlinien der
fondi und
velme. c)
gruppi, Bündel zum Anbinden der Barken.
d)
pennelli, „Pinsel", ganz dünne Pfähle an den Grenzen der
velme und
barene und
e)
fari, Leuchttürme, Pfähle mit Laternen (siehe die Vignette.)