Die kleine Kirche befindet sich auf einer kleinen als Mendigola bezeichneten Insel in einem peripheren Gebiet im Westen des Sestiere von Dorsoduro. Die Pfarrei war und ist arm. Der heutige Bau und sein Campanile gehen auf das 12. Jahrhundert zurück und sind in der Außenarchitektur besonders hinsichtlich des Portikus aus dem 14. Jh. vor der Westfassade bemerkenswert - ein Element, das sich am vorgotischen Kirchenbau des öfteren fand, wie die Stadtansicht Venetie MD belegt. Materiell ist der Portikus eine Rekonstruktion aus dem Jahre 1919. Im Grundriß zeigt sich eine romanischen dreischiffige Basilika. Zwischen 1750 und 1760 entstand die Seitenfassade zum Campo und wurden vier hochrechteckige Fenster in das Seitenschiff eingebrochen. Das Innere der Kirche zeigt ein Dekorum in vergoldetem Holz und Gemäldezyklen, das bei einem Umbau um 1580 über die vorgotische Architektur gelegt wurden und Ähnlichkeiten mit der Holzverkleidung in Santa Maria dei Carmini aufweist. Eine dreibogige Arkade des 16. Jahrhunderts, die sich an eine Ikonostase anlehnt, trennt den Altarraum vom Kirchenschiff. Sie ist mit hölzernen Skulpturen des gekreuzigten Christus in der Mitte sowie Maria, Johannes des Täfers und der Evangelisten Lukas und Matthäus bekrönt.
Hevorzuheben ist ein Mahl im Emmaus von Girolamo Brusaferro. Weitere Einzelstücke von herausragender Qualität besitzt San Nicolò dei Mendicoli nicht.
Franzoi/Di Stefano (1976), passim