Bauzeit: | spätes 15. Jh. |
Adresse: | San Marco 3780, 3958 |
Nutzung: | Museo Fortuny |
Karte: | Campo San Beneto |
Auf Gesamtkarte: | lokalisieren |
Im fünfzehnten Jahrhundert war dies eines der größten Privatbauten Venedigs, erbaut von der adligen Familie Pesaro. Die Hauptfassade liegt zum kleinen Campo San Beneto, wo sie ihre Wirkung nicht voll entfalten kann. Der linke Flügel ist auf drei Fensterachsen erweitert, eine Tatsache, die die veränderte Raumauffassung gegen Ende des fünfzehnten Jahrhunderts widerspiegelt. Ein rechteckiges Portal mit Wappen stellt den Zugang zum androne dar. Große siebenbogige Loggien mit Bogen fünfter Ordnung öffnen die durchgehend erhaltenen porteghi der piani nobili zum Campo, sechsbogige Loggien befinden sich an der weniger qualitätvollen Rückfassade zum rio. Zusätzlich werden die porteghi noch von Triforien zum Hof hin belichtet.
Bemerkenswert sind die reich gestalteten Kapitelle der Saalöffnungen in den piani nobili sowie die schönen Balkonkonsolen mit skulptierten Löwenköpfen. Leider sind schon seit mehreren Jahren die Einzelfenster links und rechts der Saalöffnung im ersten piano nobile mit unansehnlichen Bretterverschlägen verstellt.
Der Zugang zum Museum (September 2001: immer noch wegen Restaurierung geschlossen) geht über den seitlichen Hof an der Calle dei Orfei. Die dortige Treppenanlage zum ersten piano nobile ist nicht original. Der androne wurde ehemals von großen Steinrundbogen zum Hof hin geöffnet, die heute vermauert sind.
Nachdem er lange Zeit der Philharmonischen Gesellschaft L'Apollonea als Sitz diente (daher auch der Beiname 'degli Orfei'), wurde der Palazzo vom spanischen Künstler Mariano Fortuny erworben, der ihn nach seinem Geschmack umbaute. Nach dessen Tod übereignete ihn seine Frau Henriette 1956 der Stadt, die dann dort das Fortuny-Museum einrichtete. Im zweiten piano nobile sollen noch Reste von Fresken aus der Zeit des Clubs "L'Apollonea" erhalten sein.
Trotz des guten Erhaltungszustandes der umfangreichen spätgotischen Bausubstanz bedarf der Palazzo dringend konservatorischer Maßnahmen. Insbesondere wäre eine Konservierung der o.g. Einzelfenster wünschenswert.
Detail Loggia 1. piano nobile 81 kB |
© 1999-2007 J.-Ch. Rößler
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