Bauzeit: | 16. Jh. |
Architekt: | Antonio Abbondi (Scarpagnino), Giovanni Girolamo Grapiglia |
Adresse: | San Marco 2945 |
Nutzung: | Istituto Veneto di Scienze Lettere ed Arti |
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Der von der Familie Mocenigo erbaute Palazzo wurde 1536 von den Loredan erworben, die den einst gotischen Bau daraufhin massiv umbauten. Architekt dieser Baumaßnahme war Antonio Abbondi, genannt Scarpagnino, der u.a. für die Fassade der Scuola Grande di San Rocco mit verantwortlich zeichnete. Tatsächlich ist nur die mit Kalkstein verkleidete, von Giovanni Girolamo Grapiglia (einem Schüler Palladios entworfene Nordfassade von nennenswertem architektonischem Wert. Das Scheinportal war offenbar von Anfang an als solches intendiert. Grundrißlich ist das vom Landzugang über ein quadratisches Atrium erschlossene Treppenhaus mit mehreren Rampen hervorzuheben. Insgesamt ist der Grundriß durch das Fehlen eines portego eine für Venedig außergewöhnliche Lösung. Nach dem Ende der Republik wurde der Palast vom französischen, später österreichischen Gouverneur sowie den Carabinieri genutzt. Besonders die österreichische Zeit war dem Dekorationsapparat wenig zuträglich gewesen. Weite Teile des Palastes sind gemäß der Nutzung in Bibliotheksräume umfunktioniert. Zum Rio dio San Vidal gibt es noch ein gut erhaltenes ammezziertes Settecento-Boudoir. In mehreren Räumen haben sich Stuckarbeiten aus der Zeit um 1750, vermutlich von Abbondio Stazio, erhalten. Im frühen 19. Jahrhundert wurde der Bau dem französischen Gouverneur Sextius Alexandre François Miollis zur Verfügung gestellt.
© 1999-2007 J.-Ch. Rößler
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