Palazzo Barbarigo della Terrazza

 


Venedig: Palazzo Barbarigo della Terrazza - 29 kB


Allgemeine Bemerkungen:

Bauzeit:1566-1570
Architekt:Bernardin Contin
Adresse:San Polo 2765
Nutzung:privat / Deutsches Studienzentrum in Venedig
Karte:Canal Grande
Auf Gesamtkarte:lokalisieren

Beschreibung:

Der im 16. Jahrhundert entstandene Palast weist am Canal Grande nur einen zweiachsigen Flügel auf. Die Hauptfassade liegt zum Rio de San Polo. Im Gegensatz zu den etwa gleich großen Fenstern am Canal Grande ist an der traditionellen Hauptfassade die vierbogige zentrale Loggia des erste piano nobile in der Höhe deutlich gesteigert.
Eine große Terrasse, die namensgebend ist, ist vom ersten piano nobile aus zugänglich und nimmt einen erheblichen Teil des rund 1100 Quadratmeter großen Grundstücks ein. Entgegen einer populären Auffassung handelte es sich dabei nicht um einen hängenden Garten, sondern um eine zweite, kostengünstig ausgeführte Bauphase, die den Palast an den Canal Grande rückte. Während sich sowohl am Canal Grande als auch an der Hauptfassade je ein großes Wasserportal befinden, erfolgt der Landzugang von einer unscheinbaren Gasse aus, die auch zum angrenzenden Palazzo Pisani-Moretta führt. Im Norden des Palasts befindet sich ein kleiner Lichthof, der auch das Treppenhaus des ersten piano nobile belichtet.
Im 19. Jahrhundert ging das Gebäude durch Erbschaft an einen Zweig der Giustinian über. Nicolò Antonio Giustinian Barbarigo verkaufte die umfangreiche Sammlung an Gemälden, darunter eine bedeutende Tiziansammlung, sukzessive vor allem nach Rußland. Heute findet sich noch vereinzelt wandfeste Innendekoration, so die Supraporten im piano nobile (19. Jh.), die bemalten Holzbalkendecken aus dem Cinquencento in der Kapelle und im tiefen Kaminzimmer zum Canal Grande. Ein Zweig der Familie Loredan bewoht noch den innen gut erhaltenen zweiten piano nobile des Palasts.
Im ersten piano nobile ist das Deutsche Studienzentrum in Venedig, eine Einrichtung zur Erforschung der Stadt auf den Gebieten der Musikwissenschaften und der (Kunst-)Geschichte, untergebracht. Das Studienzentrum vergibt auch Wohn- und Arbeisstipendien für deutsche Wissenschaftler. Das Mezzaningeschoß wurde 2006-2007 erneut zum Hotel umgebaut.

Weitere Bilder:

Portal am Rio di San Polo mit Kopf eines "Daniel" als Schlußstein
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Ähnliche/verwandte Gebäude

Literatur

Huse/Wolters (1996) p. 78
Siebenhüner (1981)
Wolters (2000) p. 36
Schulz, Juergen: Venetian Painted Ceilings of the Renaissance. Berkeley, Los Angeles 1968, p. 118s

externe Verweise


 

© 1999-2007 J.-Ch. Rößler

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