Palazzo Balbi

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Allgemeine Bemerkungen:

Beschreibung:

Der Palast befindet sich an prominenter Stelle in der ersten Biegung des Canal Grande (volta di Canal) und wurde in der ersten Hälfte des neunten Jahrzehnts des 16. Jahrhunderts angeblich durch Alessandro Vittoria errichtet. Bauherr war Nicolo Balbi di Girolamo (1540-1591), welcher von 1569 bis 1571 den Posten des capitano von Mestre innehatte. Wie aus den Testament Balbis hervorgeht, waren 1590 der erste Stock und der zugehörige Mezzanin bereits an Almoro Pisani und dessen Brüder vermietet. Der Palast zeigt zwei gleichwertige piani nobili, wobei der erste über das mittlere Portal und das zugehörige Treppenhaus, der zweite über einen Zugang von der Gasse und eine eigene Stiege erschlossen wurden. In den Flügeln finden sich Ädikulafenster; die dreibogigen Loggien der Loggien werden von gekuppelten Säulen getragen - ein Motiv, daß sich bei nachmittelalterlichen Palästen nur am Palazzo Bollani a S. Trovaso findet. Sansovino-Martinioni hebt besonders die "modernità dell'aspetto" mit "finestre alla romana" hervor (p. 388); der klassizistische Architekt Tommaso Temanza schreibt noch 1773, der Bau sei "in vero molto magnifica ma negli ornati scorretta e licenziosa". Unter den Palästen des späten Cinquecento zeichnet sich dieser durch eine besondere Originalität der Formen, beispielsweise in der vertikalen Trennung mittels Pilastern, und durch eine ausgewogene Komposition mit drei gleich breiten Teilen aus.
Im 19. Jahrhundert ging der Bau an den Kunsthändler Michelangelo Guggenheim über, 1971 wurde er von der Region Veneto erworben. In einem Saal hat sich ein allegorisches Deckenfresko von Giacomo Guarana, datierbar zwischen 1760 und 1770, erhalten.

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Literatur

© 1999-2007 J.-Ch. Rößler

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