Geschichte der Architektur und Bildhauerei in Venedig 60 62

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hier in Fig. 39 beifügen. Dieses Kämpfergesims hat genau die Höhe der gleichzeitig gearbeiten Säulenkapitäle, während Fig. 40, das Kämpfergesims der Eckpfeiler der untern Mittelhalle, bedeutend niedriger ist als die alten blos umgearbeiteten Kapitäle, die mit ihm correspondiren. Die Archivolten sind glatt und nach innen und aussen mit dem Doppelzahnschnitt eingefasst. Die Scheiben, von denen einige den Wappen etc. haben weichen müssen, bildeten ursprünglich eine
ununterbrochene Reihe, so dass zwischen je zwei Fenstern eine sass; die in ihrer Mitte angebrachten, weit vorstehenden Bronceknöpfe mögen zum Anhängen von Marquisen gedient haben, wie u. A. aus alten Bildern erhellt, worauf wir weiter unten noch zurückkommen werden, die Scheiben selbst sind von buntem Marmor, mit zwei Rundstabkreisen von weissem Marmor eingefasst. Der so entstehende ringförmige Friess ist abwechselnd mit Brillantchen oder Ornamentenzügen oder auch Blätterkränzen ausgefüllt, die ebenfalls in Marmor gearbeitet sind.
Palast Dandolo, später Farsetti, jetzt Sitz der Municipalität, soll in der letzten Zeit der Republik als Kunstakademie benutzt gewesen sein, wozu er sich auch vortrefflich eignet, denn das ganze erste Geschoss der nach Norden gerichteten Hauptfaçade bildet eine grosse Reihe von 15 Bogen, gestützt auf gekuppelte Säulchen von kaum 0,09 Metres Durchmesser, deren Kapitäle an den je 4 Seitenbogen nach Fig. 41, an den 7 Mittelbogen nach Fig. 42 gestaltet sind; die Füsse der Säulen sind durch einen an der ganzen Front hinlaufenden, an sich zwar leichten,
im Vergleich mit den ungemein zierlichen Säulchen jedoch schwerfällig erscheinenden Balkon aus dem 16. Jahrhundert versteckt. Das Erdgeschoss besteht aus zwei Seitenbauen mit je zwei Fenstern und einem Mittelbau von 5 Bogen, deren mittelster weiter ist, als die übrigen; diese 5 Bogen ruhen auf 4 Säulen mit antiken, ähnlich wie am Palast Loredan, zugestutzten Kapitälen ; statt der Basen stehen diese Säulen auf ähnlich zugestutzten und dann verkehrt aufgestellten Kapitälen von spätrömischen Gebäuden; die Seitenbaue fussen auf einer ziemlich glatten Sockel, die
zugleich als Sohlbank für die ziemlich grossen Fenster diente, die jetzt allerdings zum grössten Theil vermauert sind. Die Pfeiler an den Ecken des Gebäudes und nach dem Mittelbau zu sind breiter als die zwischen den Fenstern stehenden. Alle diese Pfeiler sind nach den

 

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