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haben würden, sondern sehr stilisirt und deutet schon auf orientalischen Einfluss. Man findet ganz gleich dargestellte u. A. in der
capella real von Palermo, im Dom von
Monreale, im Klosterhof von
Taragona und der Moschee von
Cordova, letztere vielleicht der vor der Moschee dort stehenden, im 7. Jahrhundert erbauten arianischen Basilika des heiligen
Georg entnommen.
Die Halbkuppel der Tribune ist, wie in den römischen und ravennatischen Kirchen, mit einem Mosaik geschmückt, welches hier die Jungfrau Maria mit vier Heiligen darstellt. Darunter befindet sich ein Brustbild des Erlösers mit segnend erhobener Hand (und zwar in der lateinischen, nicht in der griechischen Weise zu segnen) und zu seinen beiden Seiten je sechs Apostel mit ihren Namen zu den Seiten der Köpfe und einer laufenden Inschrift über sich; unter sich haben sie einen Ornamentenstreifen in Mosaik, dessen Behandlung schon auf Einfluss von Bizanz hindeutet, während die oberen Darstellungen theils in der Gestaltung der Figuren selbst, theils in der Gewandung die natürliche altchristliche Weise zeigen und auch in der Technik des glatten Goldgrundes noch nichts Orientalisches blicken lassen.
Das der Tribune gegenüberstehende grosse Mosaik, die Auferstehung der Todten und das Weltgericht ist vom Anfang des dreizehnten Jahrhunderts.
Vor der Tribune, grade am Ende des Hauptschiffs befindet sich das Heiligste, geschlossen durch eine Schranke, deren Gestaltung auf orientalischen Einfluss deutet, ohne doch ganz von der der
„cancella" in den lateinischen Basiliken abzuweichen.
Diese Schranke besteht nämlich hier nicht nur aus niedern Brustwehren, wie man sie in den lateinischen Basiliken (am besten erhalten in
S. Clemente in Rom) findet, sondern gleicht in seiner Stellung und Anlage vielmehr dem wandförrnigen Abschluss der Heiligthümer, wie sie noch jetzt in den griechischen Kirchen gebräuchlich ist und wie sie die Grundlage zu der Gestaltung der Lectorien oder Lettner in gothischen