Geschichte der Architektur und Bildhauerei in Venedig 28 30

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kalsistem, welches von Rom aus im 4. Jahrhundert sich über ganz Italien verbreitete und folglich auch in Altinum adoptirt werden musste.
Sie hat drei Schiffe, getheilt wie gewöhnlich durch zwei Reihen corinthischer Säulen, welche Rundbogen tragen.
Die Capitäle dieser Säulen sind zwar nicht im Stil, wohl aber in der Grösse verschieden und bestehen aus weissem, wie es scheint italienischem Marmor, während die Schäfte theils aus buntem, theils aus grauem und weissem griechischen Marmor gefertigt sind. Capitäle sowohl als Schäfte scheinen altern Gebäuden entnommen zu sein. Von ersteren geben wir hier eine Probe.
Im Hintergrunde des Hauptschiffes zieht sich in der halbkreisförmigen Tribune das ganz eigenthümlich gestaltete Presbyterium herum, welches, obgleich verschieden von denen der meisten Basiliken1), doch vollständig den apostolischen Satzungen entspricht 2), welche verlangen, dass der Sitz des Bischofs beständig in der Mitte der Tribune sei und die Priester zu seiner Rechten und Linken sitzend ihn umgeben 3).
Dieses Presbyterium, von dem wir in Fig. 17 eine Skizze mittheilen, wird durch sechs hohe aus Ziegeln construirte Stufen gebildet, die früher mit Marmor bekleidet gewesen zu sein scheinen. Die unteren vier, welche etwas niedriger sind, dienten, wie es scheint, nur dazu, um zu den oberen zwei emporzusteigen, welche, „troni" oder Subsellien genannt, dem Clerus zu Sitzen dienten.
Diese Stufenreihen sind in der Mitte durch eine schmale Treppe geschieden, deren elf Stufen zu dem erhöhten Sitze des Bischofs emporführen, der ja nach den Worten des Augustinus vom hohen Sitze aus das Volk beobachten soll.
Eigenthümlich und der Betrachtung werth ist der erhaltene Theil dieses Stuhls, wahrscheinlich die Rücklehne, welche aus einer weissen
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1) Selvatico sagt (pag. 19) zwar, dass es keinem der bestehenden gleiche, dennoch finden sich ganz ähnliche unter Andern in S. Maria maggiore in Toscanella (1206) und S. Maria del Castello in Corneto (im 12 Jahrhundert.)
2in medio autem eit episcopi solium et utrinque sedeat Presbiteriitm. Constitut. Apostol. Lib. IL cap. 57, pag. 264 in der Amsterdamer Ausgabe. 1764.
3)   Paul Silentiarius sagt darüber: Media concha sedes sacerdotales complectitur et subsellia in orbem circumdata et quidem aliqua ipsis sub extremutn marginem colligens et humi proxime circa centrum contrahit.

 

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