Palazzo Bernardo San Polo

 


Venedig: Palazzo Bernardo San Polo - 22 kB


Allgemeine Bemerkungen:

Bauzeit:nach 1450
Adresse:San Polo 2184,2195
Nutzung:privat
Auf Gesamtkarte:lokalisieren

Beschreibung:

Der Palazzo Bernardo Celsi ist gut erhaltenes Beispiel für einen spätgotischen Zweifamilienpalast, der ein großartiges Ensemble mit dem benachbarten Sanudo Turloni a San Polo bildet. John Ruskin rühmt die qualitätvolle Fassade und setzt das Gebäude in seiner Bedeutung direkt auf den zweiten Rang hinter dem Dogenpalast ("...of the finest kind, and superb in its effect of colour when seen from the side ... But, taken as a whole, I think that, after the Ducal Palace, this is the noblest in effect of all in Venice." - The Stones of Venice, 'Venetian Index').
Die Säle im Inneren sind heute abgeteilt, im zweiten piano nobile gibt es noch Deckenfresken des Rokoko.
Auch hier (wie beim Palazzo Pisani-Moretta) war der Hof (nicht öffentlich zugänglich!) ursprünglich doppelt so groß. Heute ist er nur ein Lichthof, der hinter den ursprünglichen Sälen und dem androne liegt. Er erstreckte sich bis zum Rio di Ca'Bernardo an der rechten Seite des Gebäudes, wo sich vermutlich ein Wasserportal befand. Die Saalöffnungen zum Hof sind verändert, es handelt sich im serlianische Bogen mit weit ausladenden Balkonen. Der große Rundbogen, der den androne zum Hof hin öffnete, ist zugemauert. Es hat sich allerdings noch ein vermauertes Kapitell im Hof erhalten.
Der ursprüngliche Zugang zu den piani nobili dürfte über Freitreppen erfolgt sein. Heute erschließt ein rundes Treppenhaus im überbauten Hofbereich (das wegen der räumlichen Enge nicht aussagekräftig photographiert werden konnte) den Palazzo.
Bemerkenswert sind die Kapitelle der Saalöffnungen und die 'tondi' genannten runden Zierscheiben über den Fenstern der Seitenflügel. Das große Wasserportal ist eine Besonderheit: Als einziges Beispiel sind hochrechteckige Fenster sehr eng an das Portal gesetzt. Zusätzlich findet man oculi mit der beliebten venezianischen 'Kälberzahn-Rahmung'.
An der Fassade sieht man heute links des Portals eine zugemauerte Öffnung im Wassergeschoß, deren ursprüngliche Ausformung nicht bekannt ist. Die Fassade besitzt die charakteristische Eckrahmung im Stile eines gedrehten Taus, die sich auch an anderen Palazzi wiederfindet.
Bei einem Besuch im Ende August/Anfang September 1999 war eine Schutzvorrichtung an der Wasserfassade und über der anschließenden Calle di Ca'Bernardo angebracht.
Juni 2002 bis Dezember 2003: Sanierungskampagne; die Seite zur Calle hin rosa verputzt, die Wasserfassade nur geschlämmt. Baufugen sind allerdings kaum mehr kenntlich geblieben.

Weitere Bilder:

Detail der Loggia des 1. piano nobile (1999)
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Wappen im ersten piano nobile (2004)
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Kapitell des linken Eckfensters (2004)
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Ähnliche/verwandte Gebäude

Literatur

Arslan (1970) p. 194, 253, 258, 269
Concina (1995) p. 108
Diruf (1990) p. 87-97
Maretto (1961) p. 76, 78, 84, 86

externe Verweise


 

© 1999-2007 J.-Ch. Rößler

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