Geschichte der Architektur und Bildhauerei in Venedig 55 57

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Thür aus dem Seitenschiff nach dem Baptisterium in die Wand eingemauert. Ein Blick auf die Abbildung desselben macht jede Beschreibung überflüssig und zeigt in der Muschelnische antike Anklänge, in dem Blätterwerk und der ganzen Gestaltung der Schale aber rein byzantinische Form. Vielleicht rührt die kleine, in Gestalt eines halbkreisförmigen Ganges mit einer kleinen Ausweitung in der Mitte sich unter dem Presbyterium herumziehende Crypta von derselben Restauration her; sie ist merkwürdig durch eine in ihrem Fussboden entspringende Quelle süssen "Wassers. Es befremdet zwar für den ersten Blick, dass wir die Crypta für später halten als die Kirche, aber vielleicht war schon vorher ein gewölbter Gang hier vorhanden, und wurde 1008, um die Quelle, deren Dasein hier mitten im Meere beinahe ein Wunder zu nennen ist, zu ehren, in ihrer jetzigen Gestalt mit Würfelkapitälsäulchen und Gewölbgurtung in überhobenen Rundbogen verziert. Diese Bogenform wenigstens erlaubt nicht, sie früher zu setzen. Auch ist es möglich, dass man sie 1008 erst anlegte,
um die Quelle an dem vielleicht früher geschehenen Unterwaschen des Chorbaugrundes zu verhindern. Auf diese Quelle bezieht sich vielleicht

 

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