Geschichte der Architektur und Bildhauerei in Venedig 31 33

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Kirchen bildete. Die vierten Säulen nämlich sind durch eine Stufe mit einander verbunden, auf welcher sich sechs kleine Säulchen erheben, welche, da deren zwei sich an die zwei grossen Säulen anlehnen, fünf Intercolumnien bilden. Vier von diesen Intercolumnien sind durch Brüstungsplatten , welche ziemlich bis zur halben Höhe der Säulenschäfte emporgehen, verschlossen, die mittelste ist freigelassen. Die Säulen tragen statt des Gebälkes eine brüstungsähnliche Wand von aufrechtstehenden Platten. Diese letzteren bieten nichts der besonderen Betrach-tung Wertb.es, wohl aber die vier unteren Brüstungsplatten.
Zwei von diesen, deren eine in beistehendem Holzschnitte Fig. 19 dargestellt ist, zeigen uns zwei Löwen am Fusse eines Baums, dessen Zweige sich in ziemlich steifen Verschlingungen über das viereckige Feld verbreiten, Blätter, Blumen, Vögel und Eichhörnchen tragend.
Auf den andern zweien befinden sich auf jeder zwei Pfauen, aus einer Vase trinkend und ebenfalls von Blättern und Zweigen umgeben, eine schon in den altchristlichen Katakomben Roms sehr häufig vorkommende Darstellung. Die Felder sind mit Perlstäben und halbstehenden Blattreihen, auf flachem Karnies eingefasst.
Die Arbeit ist zwar glatt, aber unaccurat und mit Ausnahme von Einzelnheiten an den Thieren sogar unbeholfen zu nennen und daraus sowie aus der auffallenden Aehnlichkeit mit Arbeiten in Rom etc., von

 

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